„Blue Dot“-Experimente auf der ISS
22 Mai 2014
Am 28. Mai fliegt Alexander Gerst im Rahmen seiner Mission „Blue Dot“ zur Internationalen Raumstation ISS. Während seines sechsmonatigen Aufenthalts dort wird er mehr als 100 Experimente durchführen. Unter anderem wird er neue Materialien und Fluide untersuchen, verfolgen, wie sich der menschliche Körper bei Mikrogravitation verändert, an lebenden Zellen forschen, die Sonne und das Universum beobachten und neue Technologien demonstrieren.
Viele dieser Experimente werden vom Weltraum-Neuling Gerst als Bestandteil laufender Studien weitergeführt, doch einige stellen auch echtes Neuland dar. Mit am spannendsten wird die Forschung an einem Spezialofen sein (dem „elektromagnetischen Levitator“), der mit dem ESA-Frachter ATV-5 an Bord der ISS kommen wird.
Der Ofen wird im Columbus-Labormodul der ESA installiert. Er erhitzt Metalle im Schwebezustand und damit berührungslos auf 2.100 °C und kühlt sie dann schnell herunter. Gerst soll Metallproben in den Mikrogravitationsofen einlegen; dieser führt den Schmelzvorgang dann automatisch aus. Eine Hochgeschwindigkeitskamera nimmt das Geschehen auf. Wer weiß, vielleicht bilden die neu entstandenen Metalle einmal eine neue leichte Legierung für Autos oder Flugzeuge!
Damit die Astronauten an Bord der ISS fit und gesund bleiben, müssen sie stundenlang trainieren. Allerdings bleiben ihnen nach dem Sport nur Feuchttücher zur Reinigung – eine Dusche gibt es nicht. Als wenn das noch nicht unangenehm genug wäre, wird den Astronauten schneller warm und sie schwitzen mehr als auf der Erde. Im Zuge des Experiments „Spacetex“ werden daher zwei neue Textilien auf ihre Fähigkeit untersucht, Schweiß zu absorbieren und den Sport so angenehmer und hygienischer zu machen.
Neben seinen vielen anderen Experimenten wird Alexander Gerst auch den Eurobot der ESA von der ISS aus steuern sowie Bilder und andere Daten über ihn erfassen. Außerdem ist ein Raumspaziergang geplant, auf dem er diverse Experimentalaufbauten außerhalb der ISS installieren soll!
