Dank früher Schneeschmelze nehmen Bäume mehr Kohlendioxid auf

Wenn der Schnee schmilzt, können die Bäume das Kohlendioxid aufnehmen

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07 November 2017

Kann etwas Schlechtes wirklich etwas Gutes bewirken? Vielleicht ja doch, zumindest laut einer aktuellen Studie über die globale Erwärmung.

Die Wissenschaft weiß schon lange, dass viel Kohlendioxid in unserer Atmosphäre den Klimawandel anheizt. Um voraussagen zu können, wie viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, ist es zunächst wichtig, herauszufinden, woher es stammt und wodurch es aufgenommen werden kann.

Der Mensch verbrennt Kohle, Gas und Öl, fährt oft Auto und verbraucht viel Energie zum Heizen. All das führt zum Ausstoß von Kohlendioxid in die Erdatmosphäre. Mit steigenden Temperaturen auf unserem Planeten verändert sich auch das Klima. Gletscher schmelzen, wodurch der Meeresspiegel ansteigt, und immer häufiger kommt es zu extremen Wetterphänomenen – keine guten Nachrichten für uns.

Eine der weniger bekannten Auswirkungen steigender Temperaturen ist, dass der Schnee, der die riesigen Wälder in Kanada, Russland, Skandinavien und den USA bedeckt, früher im Jahr schmilzt. Dadurch werden viele Bäume zeitiger freigelegt, die dann das Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen können. Das ist sehr hilfreich, denn es bremst die globale Erwärmung etwas.

Dieses Diagramm zeigt an, ab wann die Wälder nicht mehr mit Schnee bedeckt sind

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Um den Kohlendioxidgehalt in der Luft zu messen, wurde die Schneedecke der nördlichen Hemisphäre im Rahmen eines ESA-Projekts namens GlobSnow von 1979 bis 2015 mithilfe von Satelliten beobachtet.

Die dabei gewonnenen Daten wurden nun von einem Forscherteam ausgewertet. Es fand heraus, dass Bäume und Pflanzen mit jedem Frühling immer früher zu sprießen beginnen. Dadurch können sie viel mehr Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen. In diesem Fall hat etwas Schlechtes wirklich etwas Gutes bewirkt!

Anhand der neuen Erkenntnisse können wir nun noch genauere Vorhersagen zur globalen Erwärmung treffen.

Schon gewusst? Nächstes Jahr startet die ESA ihr Snow_cci-Projekt, um die Schneeflächen der Erde noch genauer zu vermessen.