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Als nächster ESA-Astronaut wird Roberto Vittori zur Internationalen Raumstation fliegen
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Mission „ENEIDE“: Roberto Vittori nächster ESA-Astronaut an Bord der ISS

10/12/2004 749 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Germany

ESA PR 64-2004. Als nächster ESA-Astronaut wird Roberto Vittori im Rahmen der italienischen Sojus-Mission „ENEIDE“ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zur Internationalen Raumstation fliegen. Starttermin für die 10tägige Mission ist der 15. April nächsten Jahres.

Die Missionsbezeichnung „ENEIDE“ steht für den italienischen Namen des vom römischen Dichter Vergil im 1. Jh. v. Chr. verfaßten Epos der Aeneis, das die Reise des Äneas von Troja nach Italien und die Gründung Roms erzählt.

Vittori ist Mitglied des europäischen Astronautenkorps der ESA und außerdem als Pilot in der italienischen Luftwaffe aktiv. An Flug 10S der Sojus TMA-6 nimmt Vittori als Flugingenieur teil und wird dabei vom Sojus-Flugkommandanten und Roskosmos-Kosmonauten Sergej Krikaljow sowie vom NASA-Astronauten John Phillips begleitet.

Zu den wichtigsten Zielen der Mission gehören für den ESA-Astronauten die Durchführung zahlreicher Experimente von großer wissenschaftlicher Bedeutung sowie eine fruchtbare internationale Zusammenarbeit an Bord der Raumstation; außerdem soll die alte Rettungskapsel, die Sojus TMA-5, gegen die Sojus TMA-6 ausgetauscht und die derzeitige ISS-Mannschaft „Expedition 10“ (Leroy Chiao und Salischan Scharipow) von der „Expedition 11“ (Krikaljow und Phillips) abgelöst werden.

Der Internationalen Raumstation
Der Internationalen Raumstation

Als Flugingenieur sowohl beim Hin- wie auch beim Rückflug wird Vittori eine aktive Rolle bei der Steuerung und dem Andockmanöver der Raumkapsel spielen. Sieben europäische Astronauten sind bisher zur ISS geflogen, um dort Arbeiten durchzuführen, doch Vittori begibt sich als erster Europäer bereits das zweite Mal auf diese Reise. Zuvor war Vittori im Rahmen der Mission „Marco Polo“ vom 25. April bis zum 5. Mai 2002 an Bord der Internationalen Raumstation. An der Sojus-Mission sind erstmals vier der fünf ISS-Partner, nämlich die ESA-Mitgliedstaaten als „europäischer Partner“, Rußland, die USA und Kanada, beteiligt, denn die Kanadische Raumfahrtagentur stellt mit Robert Thirsk den Ersatz-Astronauten für Roberto Vittori (Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an ESA-Programmen teil).

Die Sojus-Kapsel TMA-6 bleibt sechs Monate lang als „Rettungsboot“ für die „Expedition 11“ an der ISS angedockt. Bei der Rückkehr zur Erde wird sich neben Vittori auch die derzeitige ISS-Mannschaft, Leroy Chiao, Kommandant der „Expedition 10“, und Flugingenieur Salischan Scharipow, an Bord der Sojus-Kapsel TMA-5 befinden, die die „Expedition 10“ im Oktober bereits für den Hinflug genutzt hatte. Sergej Krikaljow wird Leroy Chiao als ISS-Kommandanten und John Phillips Salischan Scharipow als ISS-Flugingenieur ablösen.

Die ESA-Mission „ENEIDE“ wird vom italienischen Verteidigungsministerium und der Region Latium finanziert, mit Unterstützung von Finmeccanica, FILAS und der Handelskammer der Stadt Rom (CCIAA). Zahlreiche Experimente werden von italienischen Forschern entwickelt und die entsprechenden Instrumente von italienischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gebaut.

„Ich freue mich darüber, daß diese Mission mit einer so großen internationalen Beteiligung realisiert wird“, erklärte Daniel Sacotte, ESA-Direktor für Bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeitsforschung und Exploration. „Wie alle bemannten Raumflüge wird auch „ENEIDE“ viele positive Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben und den Erfahrungsschatz des europäischen Astronautenkorps mehren. Sie wird uns der weiter gehenden bemannten Exploration des Sonnensystems noch einen Schritt näher bringen.“

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