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N° 37–2013: Abschied von GOCE

11 November 2013

Am 11.  November gegen 01.00 MEZ trat der ESA-Satellit GOCE während eines Überflugs, der ihn über Siberien, den westlichen Teil des Pazifischen Ozeans, den östlichen Teil des Indischen Ozeans und die Antarktis führte, in die Erdatmosphäre ein. Der Satellit verglühte wie erwartet in der oberen Atmosphäre und es gab keinerlei Schaden zu verzeichnen.

Der im März 2009 gestartete Satellit zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation (GOCE) hat die Veränderung des Schwerefelds der Erde mit bisher unerreichter Detailtreue aufgezeichnet. Das Ergebnis ist die genaueste jemals erzeugte Darstellung des Geoids –einem hypothetischen globalen Ozean im Ruhezustand –, die dem besseren Verständnis der Ozeanströmungen, des Meeresspiegels, der Eisdynamik und des Erdinneren dient.

GOCEs innovatives Inonentriebwerk, mit dem der Satellit auf einer äußerst niedrigen Umlaufbahn von unter 260 km gehalten wurde, sowie seine Beschleunigungsmessungen erbrachten zudem neue Erkenntnisse über Luftdichte und Windgeschwindigkeiten in der oberen Atmosphäre.

Am 21. Oktober endete die Mission mit dem Verbrauch des letzten Treibstoffs. In den vergangenen 3 Wochen verlor der Satellit kontinuierlich an Höhe.

Obwohl ein Großteil des 1100 kg schweren Satelliten in der Atmosphäre verglühte, erreichten ca. 25 % seiner Masse die Erdoberfläche.

Sein Wiedereintritt wurde von einem internationalen Team, darunter der Interinstitutionelle Koordinierungsausschuss für Weltraummüll und das ESA-Büro für Weltraumtrümmer, überwacht.

„Der eine Tonne schwere GOCE-Satellit macht nur einen Bruchteil der 100–150 Tonnen an vom Menschen produzierten Weltraumobjekten aus, die jedes Jahr einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vollführen“, so der Leiter des ESA-Büros für Weltraumtrümmer, Heiner Klinkrad.

„In den 56 Jahren seit Beginn der Raumfahrt sind ca. 15 000 Tonnen an von Menschenhand gemachten Weltraumobjekten wieder in die Erdatmosphäre eingetreten, ohne dass jemals Menschen verletzt wurden.“

Nähere Informationen über die letzten Tage des Satelliten und jüngste wissenschaftliche Entdeckungen sind auf folgender Webseite abrufbar: http://www.esa.int/Our_Activities/Observing_the_Earth/GOCE/GOCE_completes_its_mission

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist Europas Tor zum Weltraum. Sie ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 18 auch Mitgliedstaaten der EU.

Im Rahmen von Kooperationsabkommen unterhält die ESA Beziehungen zu acht anderen EU-Mitgliedstaaten. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Darüber hinaus arbeitet die ESA mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Mehr über die ESA: www.esa.int

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