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N° 33–2018: Europas dritter polarumlaufender Wettersatellit erfolgreich gestartet

7 November 2018

MetOp-C, der dritte Satellit der MetOp-Baureihe, ist an Bord einer Sojus-Trägerrakete von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana aus in den Weltraum gestartet worden, um auch in Zukunft die Übertragung von Wetterdaten aus polaren Umlaufbahnen zu ermöglichen.

Die Sojus mit ihrer 4083 kg schweren Satellitennutzlast hob am 7. November um 01:47 Uhr MEZ ab. Etwa 60 Minuten später wurde MetOp-C von der Oberstufe der Trägerrakete auf seiner Umlaufbahn ausgesetzt und Funkkontakt von der Bodenstation Yatharagga in Australien konnte aufgebaut werden.

MetOp-C ist nach den 2006 bzw. 2012 gestarteten Satelliten MetOp-A und MetOp-B der letzte Satellit der derzeitigen MetOp-Baureihe.

Die MetOp-Satelliten werden von der ESA im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zur Errichtung des Weltraumsegments des polaren EUMETSAT-Systems entwickelt, das Europas Beitrag zu einem gemeinsam mit der US-Behörde NOAA genutzten Systems mit auf mehreren polaren Umlaufbahnen positionierten Satelliten bildet.

Stéfane Carlier, der Projektleiter der ESA für MetOp, erklärte: „Die MetOp-Satelliten führen mehrere Sensoren mit sich, die Temperatur, Feuchtigkeit, Spurengase, Ozon und die Windgeschwindigkeit messen.“

Der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher, erklärte: „Das MetOp-Programm ist ein anschauliches Beispiel für die Vorzüge von Kooperationsvorhaben. Dank der Zusammenarbeit zwischen ESA und EUMETSAT können gemeinsame Ziele verwirklicht werden, wobei die Rolle der ESA darin besteht, die Satelliten gemäß den Vorgaben von EUMETSAT zu konzipieren, zu fertigen und zu starten, während die Bordinstrumente sowohl aus Europa als auch aus den USA stammen.“

„MetOp-A war Europas erster die Erde von Pol zu Pol umrundender Wettersatellit. Er ergänzte von seiner Warte in etwa 800 km Höhe die klassischen Meteosat-Satelliten, die die Erde in äquatorialer Umlaufbahn aus 36 000 km Höhe beobachten.“

„Ursprünglich war geplant, dass die einzelnen Satelliten der Baureihe einander ablösen sollten. Dank ihrer außerordentlichen Funktionstüchtigkeit sind jedoch sowohl MetOp-A als auch MetOp-B immer noch in Betrieb. Mit MetOp-C wird die Mission nun in Form einer dreiteiligen Satellitenkonstellation fortgesetzt und die Datenfülle für unsere Wettervorhersagen somit weiter anwachsen.“

„MetOp-C wird nun während der dreitägigen Anfangsbetriebsphase vom Flugbetriebsteam der ESA in Deutschland aus gesteuert, bevor die Übergabe an das Flugbetriebsteam von EUMETSAT erfolgt.“

EUMETSAT-Generaldirektor Alain Ratier gab zu Wort: „EUMETSAT bedankt sich bei Arianespace für diesen nach MetOp-A und MetOp-B dritten erfolgreichen Start in Folge. Wir sind nun bereit, den Flugbetrieb vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum der ESA zu übernehmen, um bis Ende Januar in Zusammenarbeit mit der ESA, dem CNES und der NOAA die orbitale Einsatzerprobung des Satelliten und seiner Instrumente vorzunehmen. Im Anschluss daran werden Wissenschaftler von EUMETSAT gemeinsam mit Fachnutzern die Datenprodukte validieren, so dass wir im Frühjahr 2019 in der Lage sein werden, Echtzeitprodukte für die Nutzer freigeben zu können.“

„Dadurch, dass wir nun drei operationelle MetOp-Satelliten im Orbit haben, können die bis zu zehntägigen Wettervorhersagen mit dem polaren EUMETSAT-System zum Nutzen der Bürger und der Wirtschaft in Europa weiter verbessert werden.“

„MetOp-C wird außerdem einen reibungslosen Übergang zum polaren EUMETSAT-System der zweiten Generation – MetOp Second Generation – sicherstellen, das in Zusammenarbeit mit der ESA entwickelt wird und dessen erster Satellit 2022 gestartet werden soll.“

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziiertes Mitglied.

Außerdem arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums. Außerdem führt sie ein umfangreiches Anwendungsprogramm zur Entwicklung von Erdbeobachtungs-, Navigations- und Telekommunikationsdiensten durch.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

Nähere Auskunft erteilt:

ESA-Referat Medienbeziehungen

E‑Mail: media@esa.int

Tel.: +33 (0)1 53 69 72 99