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Raumfähre: Discovery
Science & Exploration

Wichtige Daten zur Astrolab-Mission

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ESA / Science & Exploration / Human and Robotic Exploration / Astrolab German

„Astrolab“ ist eine Wortschöpfung, die die Begriffe Astronaut und Labor symbiotisch miteinander verknüpft und darauf hinweist, dass der erste Langzeitflug eines Europäers den Auftakt der künftigen Nutzung des europäischen Columbus-Labors auf der Internationalen Raumstation ISS bildet. Die Astrolab-Mission ist auf eine Dauer von über fünf Monaten ausgelegt.

Der ESA-Astronaut Thomas Reiter wird der erste Europäer – und damit auch der erste Deutsche – auf der ISS sein, der einen Langzeitflug absolviert. Ihm winkt zugleich ein neuer Europarekord im Weltraumaufenthalt. 31 Tage nach seiner Ankunft wird er den von Jean-Pierre Haigneré mit 209 Tagen gehaltenen Rekord einstellen und am Ende der Mission fast ein Jahr seines Lebens im Orbit verbracht haben.

Reiter wird mit der Raumfähre Discovery im Rahmen der Space-Shuttle-Mission STS 121 am 4. Juli zur ISS aufbrechen. STS 121 ist zugleich der zweite und letzte Testflug des NASA-Programms „Return to Flight“, mit dem weitere Verfahren und Tests zur Steigerung der Sicherheit der Raumfähren-Flüge erprobt werden. Reiters Rückkehr ist für Ende Dezember 2006 im Rahmen der Space-Shuttle-Mission STS 116 vorgesehen.

Sollte Thomas Reiter vor dem Start erkranken, übernimmt Leopold Eyharts (ESA/F) als Back-up seinen Platz.

Die Space-Shuttle-Mission STS-121

Start:
4. Juli, 20.38 Uhr MESZ (18.38 Uhr GMT)
Startort:
Kennedy Space Center, Cape Canaveral, Florida
Startplatz:
Startplattform 39-B
Raumfähre:
Discovery F-32 (32. Flug)
Crew:
Kommandant: Steve Lindsey (NASA); Pilot: Mark Kelly (NASA) Missionsspezialisten: Mike Fossum, Lisa Nowak, Stephanie Wilson, Piers Sellers (alle NASA), Thomas Reiter (ESA) – er verbleibt in der Raumstation
Ankopplung ISS:
6. Juli 2006, 16.52 Uhr MESZ (14.52 Uhr GMT)
Öffnen der Luke und Umstieg:
6. Juli 2006, 18.52 Uhr MESZ (16.52 Uhr GMT)
Ausstieg:
15. Juli 2006, 08:15 Uhr MESZ (06:15 Uhr GMT)
Abkopplung ISS:
15. Juli 2006, 10:08 Uhr MESZ (08:08 Uhr GMT)
Landung:
17. Juli 2006, 15:14 Uhr MESZ (13:14 Uhr GMT), Kennedy Space Center, Florida

Thomas Reiter an Bord der Internationalen Raumstation ISS

Reiters Ankunft auf der ISS ermöglicht die Rückkehr von einer zweiköpfigen zu einer dreiköpfigen Expeditions-Mannschaft. Er stößt auf seine Kollegen Pawel Winogradow und Jeffrey Williams, die seit dem 8. April 2006 die 13. ISS-Stammbesatzung (Expedition 13) bilden. Als neues Mitglied der Expedition 13 übernimmt Reiter die Funktion des 2. Flugingenieurs.

Winogradow und Williams brachten das „frische“ Raumfahrzeug Sojus TMA-8 mit, das fortan als Rettungsraumschiff dient. Da im Notfall Reiter im Raumanzug mit dem Sojus-Raumschiff zur Erde zurückkehren muss, benötigt er einen an die Körpergröße angepassten Sojus-Sitz. Diesen Sitzplatz bringt Reiter mit der Raumfähre Discovery mit.

Im September 2006 gelangt mit Sojus TMA-9 die neue Stammbesatzung – Michael Lopez-Alegria und Michail Tjurin – zur Raumstation. Nach dem Mannschaftswechsel kehren Winogradow und Williams mit Sojus TMA-8 zur Erde zurück. Thomas Reiter verbleibt an Bord der ISS – nunmehr als 2. Flugingenieur der Expedition-14-Crew.

Reiters Rückkehr ist gegenwärtig für Dezember 2006 mit der Raumfähre Discovery geplant (STS 116). An diesem Flug, einer ISS-Montagemission, wird auch sein schwedischer Kollege Christer Fuglesang teilnehmen.

Die Zusammensetzung der ISS-Stammbesatzungen

13. ISS-Stammbesatzung – Expedition 13 (Juli 2006 – September 2006)

  • Kommandant: Pawel Winogradow (Russland)
  • Flugingenieur 1: Jeff Williams (NASA)
  • Flugingenieur 2: Thomas Reiter (ESA/D)

14. ISS-Stammbesatzung – Expedition 14 (September 2006 – Ankunft STS 116)

  • Kommandant: Michael Lopez-Alegria (NASA)
  • Flugingenieur 1: Michail Tjurin (Russland)
  • Flugingenieur 2: Thomas Reiter (ESA/D)

14. ISS-Stammbesatzung - Expedition 14 (mit der Ankunft STS 116)

  • Kommandant: Michael Lopez-Alegria (NASA)
  • Flugingenieur 1: Michail Tjurin (Russland)
  • Flugingenieur 2: Sunita Williams (NASA)