Der ESA-Astronaut Matthias Maurer macht sich auf die Reise seines Lebens – zur Internationalen Raumstation

Der ESA-Astronaut Matthias Maurer hat hart für seine ISS-Mission trainiert

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12 November 2021

Matthias ist in einem Raumfahrzeug namens SpaceX Crew Dragon in einer mächtigen Falcon-9-Rakete Richtung ISS aufgebrochen. Die Rakete startete am 11 November in Florida (USA). Mit an Bord waren die NASA-Astronauten Raja Chari, Thomas Marshburn und Kayla Barron. Die furchtlose Crew wurde in nur 8 Minuten und 48 Sekunden in die Umlaufbahn katapultiert! Schließlich näherte sich die SpaceX Crew Dragon langsam der ISS, mit gedrosseltem Tempo, um Kollisionen zu vermeiden. Dann öffnete sich die Spitze des Raumfahrzeugs, sodass das Kopplungselement an die ISS andocken und Matthias und seine Freunde an Bord gehen konnten.

Crew-3 launch to the Space Station

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Vor dem Start sagte Matthias: „Ich freue mich auf meinen ersten Weltraumflug – das wird ein einmaliges Erlebnis. Nicht nur für mich als Mensch, weit weg von zu Hause, sondern auch aufgrund der Möglichkeit, einen Beitrag zur Forschung im Auftrag der Wissenschaftler auf der Erde zu leisten.“

Die ISS ist ein wissenschaftliches Laboratorium, in dem Matthias während seiner Zeit in der Umlaufbahn an über hundert Experimenten mitarbeiten wird. Dabei werden unter anderem neue Materialien im Weltall getestet – eine Aufgabe, für die Matthias genau der Richtige ist, denn er ist ausgebildeter Materialwissenschaftler! Diese Experimente helfen uns, die Dinge besser zu verstehen und sowohl unser Leben auf der Erde zu verbessern als auch zukünftige Astronauten bei der Weltraumerkundung in noch größerer Entfernung von unserem Heimatplaneten zu unterstützen.

Das Missionsabzeichen von Matthias‘ Cosmic-Kiss-Mission. Copyright: ESA

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In den ersten zwei Wochen an Bord der ISS wird Matthias einen Großteil seiner Zeit damit verbringen, sich an die Schwerelosigkeit und den Tagesablauf im All zu gewöhnen. Während seines Aufenthaltes wird er sechs Tage die Woche jeweils zwei Stunden lang trainieren. Es ist harte Arbeit, den Körper im All fit zu halten! Neben seiner Mitarbeit an den Experimenten wird Matthias auch täglich Zeit haben, sich per Videoanruf mit seiner Familie und seinen Freunden auf der Erde auszutauschen. An den Wochenenden macht er zusammen mit den anderen Ordnung in der ISS und hat dann noch etwas Zeit für sich.

Matthias Maurer

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Matthias‘ Mission trägt den Namen „Cosmic Kiss“, weil man sich die ISS wie einen kosmischen Kuss vorstellen kann, der eine Verbindung herstellt und Licht auf Dinge wirft, die uns noch unbekannt sind. Die Farben des Missionsabzeichens stecken voller Symbolik:

  • Schwarz steht für das Universum und seine Geheimnisse, die wir zu ergründen suchen.
  • Rot steht für Liebe und Leidenschaft, aber auch für den Staub auf dem Mars, den zukünftige Astronauten sammeln sollen.
  • Gold ist die Farbe der Sterne, die durch ihre Wärme und ihr Licht das Leben ermöglichen.
  • Weiß steht für Technologie und wissenschaftlichen Fortschritt, die Licht ins Dunkel bringen.

Matthias hat viele Freunde an Bord der ISS. Ganz besonders hat er sich darauf gefreut, Thomas Pesquet zu sehen, der auch Astronaut bei der ESA ist. Thomas hat derzeit das Kommando auf der Raumstation und hilft Matthias jetzt dabei, sich an das Leben in der Umlaufbahn zu gewöhnen. Bevor seine eigene Mission zu Ende geht und er zur Erde zurückkehrt, will er Matthias noch so viele nützliche Tipps wie möglich geben.

Fällt dir ein Experiment ein, das Matthias während seines Aufenthaltes an Bord der ISS ausführen könnte? Was würdest du gerne herausfinden?

Schon gewusst? Die SpaceX Crew Dragon, mit der Matthias an der ISS angedockt hat, bleibt jetzt für die gesamte Cosmic-Kiss-Mission dort. Sie ist eine Art Rettungsboot, damit die Astronauten schnell zur Erde zurückfliegen können, falls ein Notfall eintreten sollte.