ESA bildet Weltraummediziner aus

Im All gesund bleiben ist harte Arbeit!

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18 April 2019

Reisen ins All setzen Astronauten enormen Belastungen aus. So hat die Schwerelosigkeit zahlreiche negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper, beispielsweise werden Muskeln und Knochen geschwächt. Zudem wird die Psyche belastet und auch das Wohlbefinden ist eingeschränkt, beides aufgrund der Tatsache, dass die Trennung von der Familie und den Freunden auf so eine Entfernung schwer zu ertragen ist. Hier kommt das medizinische Fachzentrum der ESA ins Spiel, wo Experten an Maßnahmen arbeiten, die Astronauten helfen sollen, diese Nachteile zu überwinden.

Zum Team der Weltraummediziner zählen zahlreiche Spezialisten wie Psychologen, Sportmediziner und Fliegerärzte, das sind Ärzte, die sich auf die typischen Krankheiten von Piloten und Astronauten spezialisiert haben. Vor jeder Mission prüfen ein Fliegerarzt und ein Physiologe, ob die Astronauten auch fit genug fürs All sind. Das Medizinerteam bleibt zwar auf der Erde, steht aber in ständigem Kontakt mit den Astronauten und beobachtet ihren körperlichen Zustand. Beim Ende einer Mission hilft der Fliegerarzt dann der Crew direkt nach der Landung. Danach beginnt der Prozess der Rehabilitation, damit die Gesundheit der Astronauten wieder so gut wird wie vor der Mission. 

Teamfoto von den Teilnehmern des Weltraummedizin-Kurses 2018

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Du siehst, diese Tätigkeit ist sehr wichtig, deshalb hielt die ESA vor Kurzem eine Sonderschulung zur Vorbereitung zukünftiger Weltraummediziner ab. Sie hieß „2018 Space Physicians Training Course“ und es nahmen 21 Ärzte teil, die sich für dieses Spezialgebiet interessieren. Die Schulung fand im ESA-Astronautenzentrum, auch EAC genannt, in Köln statt. Die Weltraumärzte (darunter auch Fliegerärzte) die die Schulung abhielten, berichteten von ihren Erlebnissen in der Zusammenarbeit mit Astronauten während deren Missionen auf der Internationalen Raumstation ISS. Einer der spannendsten Momente während der Schulung war das Herumprobieren mit Aouda.X, dem Prototypen eines Raumanzugsimulators, der einen wirklich glauben lässt, man wäre im All! Die Ärzte sollten sich den Anzug anziehen und Arbeiten wie im All ausführen, zum Beispiel das Lösen eines Bolzens.

Zum Abschluss gab es eine Fragerunde mit dem ESA-Astronauten Tim Peake. Er sprach über den Effekt, den lange Aufenthalte im All auf den Geist und den Körper eines Astronauten haben. Als Tim gefragt wurde, ob er noch einmal ins All fliegen würde, sagte er „Ja“!

Der Prototyp des Weltraumanzug-Simulators, Aouda.X, in Aktion.

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Wärst du auch gern ein ESA-Weltraumarzt, der den Astronauten hilft, gesund zu bleiben?

Schon gewusst? Obwohl auf der Erde ein ganzes Team an Weltraummedizinern der ESA sitzt, werden Astronauten vor dem Start einer Mission in grundlegenden medizinischen Verfahren unterwiesen, um sie notfalls im All selbst durchführen zu können.