Exoplaneten

Bisher sind detaillierte Aufnahmen von Exoplaneten nicht möglich, doch ein Künstler hat sich schon einmal überlegt, wie einer aussehen könnte. Copyright: ESA/Hubble, M. Kornmesser

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04 Februar 2009

In unserem Sonnensystem umkreisen acht Planeten das Zentralgestirn, die Sonne. Doch wusstest du, dass es noch viel mehr Planeten gibt, und dass sie die Sterne umkreisen, die wir nachts am Himmel sehen? Sie werden „extrasolare Planeten“, oder kurz Exoplaneten, genannt, weil sie sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden.

Exoplaneten lassen sich nur sehr schwer aufspüren. Das liegt daran, dass Sie so weit entfernt sind, dass sie mit einem normalen Teleskop nicht zu sehen sind. Außerdem sind sie sehr klein und neben ihren hell leuchtenden Sternen kaum auszumachen. Deshalb müssen Exoplanetenforscher kreativ werden!

Zuerst wurde die Radialgeschwindigkeitsmethode entwickelt. Dabei suchen die Forscher, einfach gesagt, nach verdächtigen Wackelbewegungen. Sterne, um die Planeten kreisen, stehen nämlich unter dem Einfluss der Anziehungskraft dieser Planeten – aus unserer Perspektive scheint es also so, als ob der Stern wackeln würde. Die Bewegung ist kaum auszumachen, doch die äußerst empfindlichen Instrumente der Weltraumforscher schaffen es manchmal auf diese Weise, Exoplaneten zu finden.

Die Transitmethode ist sehr erfolgreich. Ein Planet, der sich vor seinen Stern schiebt, blockiert ein wenig von dessen Licht, und das können wir eventuell erkennen. Copyright: ESA

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Mittlerweile greift man aber eher auf die Transitmethode zurück. Schiebt sich ein Exoplanet vor seinen Stern, wird sich dessen Licht an dieser Stelle leicht abdunkeln. Dies nennt sich Transit, also Durchgang. Von der Erde aus betrachtet leuchtet der Stern während des Transits etwas schwächer, bis der Planet sein Licht nicht länger blockiert. Eine solche Veränderung der Helligkeit kann auf einen Exoplaneten hindeuten! Da die Veränderung allerdings so gering ist, lassen sich derartige Durchgänge nicht leicht nachweisen – doch spezielle Teleskope für die Planetenforschung, wie CoRoT von der ESA, sind immer wieder erfolgreich. Auch CHEOPS, eine ESA-Mission von 2019, wendet die Transitmethode an.

Eine weitere Erkundungsmethode ist die Astrometrie, die beispielsweise von der Gaia-Mission angewendet werden soll. Der Lauf der Sterne am Nachthimmel erlaubt es uns, ihre Positionen über Jahre hinaus exakt zu bestimmen. Besitzt einer dieser Sterne einen Planeten, wird sich seine tatsächliche Bewegung leicht von der berechneten unterscheiden – wirklich nur minimal, aber das reicht Gaia schon.

Bist du kreativ? Stell dir einen Exoplaneten vor und zeichne ihn. Wie heißt dein Exoplanet? Wie wurde er entdeckt? Wie ist es dort? Gibt es dort Leben? Copyright: ESA – SJM Photography

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Neben diesen Methoden zur Entdeckung von Exoplaneten gibt es noch weitere, doch die oben beschriebenen sind am häufigsten. Manchmal gelingen auch Sternwarten Fotografien von Planeten, doch diese Bilder sind extrem einfach verglichen mit denen, die sie von den Nachbarplaneten in unserem eigenen Sonnensystem machen können.

Bisher ließen sich mit den genannten Methoden schon Tausende Exoplaneten aufspüren und es werden immer mehr. Vielleicht ist einer von ihnen sogar bewohnbar, möglicherweise von intelligenten Wesen wie uns? Was meinst du?

Interesse an Exoplaneten zahlt sich zurzeit wahrlich aus!

Sind wir alleine im Weltall?