Cassini stürzt in die Atmosphäre des Saturn

Der Ringplanet Saturn wird aufgrund seiner Schönheit auch manchmal als das „Juwel des Sonnensystems“ bezeichnet

Access the image

15 September 2017

Die Raumsonde Cassini hat die Erforschung des Saturn und seiner Monde beendet! Beim Eintauchen des Forschungsroboters in die Saturn-Atmosphäre verglühte die Sonde – ein spektakuläres Missionsende.

13 Jahre lang streifte Cassini zwischen den Monden und Ringen des Saturn umher, doch dann ging ihr der Treibstoff aus, sodass die Missionsleitung auf der Erde die Sonde nicht länger steuern konnte. Hätte man Cassini einfach so weiter durchs All fliegen lassen, hätte sie auf einen der Saturnmonde stürzen können, zum Beispiel den eisigen Enceladus. Das musste unbedingt verhindert werden, denn irdische Mikroben, die die Reise auf Cassini möglicherweise überlebt haben, hätten dann dort „einwandern“ können. Wenn zukünftige Missionen später einmal nach Spuren von Leben auf diesen Monden suchen würden, wäre es sehr verwirrend, wenn sie dort Mikroben von der Erde vorfänden.

So sah es vermutlich aus, als die Cassini-Raumsonde sich dem Saturn näherte

Access the image

Nachdem man beschlossen hatte, Cassinis Mission durch den Eintritt in die Saturnatmosphäre zu beenden, konnten die Wissenschaftler nun auch etwas riskantere Flüge mit der Sonde wagen. So tauchte Cassini in ihren letzten fünf Monaten in waghalsigen Manövern immer wieder zwischen dem Saturn und seinen Ringen hindurch, um Fotos aufzunehmen und Daten zu sammeln. Diese letzten Umkreisungen wurden von den ESA-Stationen auf der Erde genau beobachtet.

Etwa eine Minute, bevor das Signal abbrach, tauchte Cassini in die Saturnatmosphäre ein. Bis zum Schluss schickte die Raumsonde Daten und Fotos zur Erde und nahm Messungen der Magnetfelder, Temperaturen und der Atmosphäre in ihrer unmittelbaren Umgebung vor. Mit der Auswertung dieser Daten werden die Wissenschaftler lange beschäftigt sein!

Diese Illustration zeigt, wie Cassini auf den Saturn stürzt.

Access the image

Im Laufe ihrer Mission verhalf Cassini der Weltraumforschung zu zahlreichen Erkenntnissen. Schon bald nach ihrer Ankunft am Saturn schickte sie eine kleine ESA-Landesonde namens Huygens, die „huckepack“ mitgereist war, zum Saturnmond Titan. Als Huygens auf Titan landete, entdeckte sie, dass der Mond einem sehr frühen Stadium der Erde ähnelt, als es auf ihr noch kein Leben gab.

Dann besuchte Cassini auch andere Monde wie Iapetus, um dessen Äquator sich ein Bergrücken wie ein Gürtel zieht, oder Hyperion, der aussieht wie ein riesiger Schwamm, oder der Mond Mimas, der mit seinem gigantischen Krater dem Todesstern von Star Wars ähnelt!

Beim großen Finale der Mission kamen acht von Cassinis Instrumenten zum Einsatz

Access the image

Die wohl erstaunlichsten Entdeckungen wurden jedoch auf dem Mond Enceladus gemacht. Dort entdeckte Cassini nämlich Fontänen aus Eiskristallen, die aus Rissen in der Eiskruste des Mondes sprühten – ein Zeichen, dass sich unter dem Eis womöglich ein Ozean befindet. Nach der Untersuchung dieser Wasserkristalle gehen die Forscher davon aus, dass dieser Ozean die Grundstoffe für einfache Lebensformen enthalten könnte! Das ließe sich mit einer zukünftigen Mission herausfinden, deshalb arbeiten die Missionsplaner bereits an der nächsten Generation von Forschungsrobotern. 2022 will die ESA den sogenannten „Jupiter Icy Moons Orbiter“ (abgekürzt JUICE) ins All schicken. Er soll die drei Jupitermonde Europa, Ganymed und Kallisto erforschen.

Zu welchem Planeten oder Mond unseres Sonnensystems würdest du gern eine Raumsonde schicken? Was glaubst du, würde sie bei ihrer Mission entdecken? Könnte sie so erfolgreich wie die Cassini-Mission werden?

Schon gewusst? Bei Cassinis Sturz auf den Saturn war die Sonde 1,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt!

 Links