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Helle Köpfe auf der Jagd nach dunkler Materie

06/07/2005 245 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Vom 19. bis zum 28. Juli findet die alljährliche Sommerschule für junge Doktoranden und Wissenschaftler in dem Tiroler Bergdorf Alpbach statt. Diesmal im Focus: „Dunkle Energie und Materie im Weltraum“.

Die Sommerschule Alpbach, die dieses Jahr bereits zum 29. Mal durchgeführt wird, ist bei Studenten, jungen Doktoranden und Nachwuchsforschern der ESA-Mitgliedsstaaten äußerst beliebt und begehrt. Erfahren sie doch zu einem bestimmten Thema aus der Weltraumforschung und -technologie von führenden Fachleuten die neuesten Erkenntnisse und Trends. Und sie können das erworbene Wissen bei der Erstellung von Studien im Rahmen von Workshops auch praktisch anwenden und sich so auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten.

In diesem Jahr werden sich die 60 ausgewählten Jungforscher unter dem Titel "Dark Energy and Dark Matter in the Universe" mit den mysteriösesten Erscheinungen im Weltraum auseinandersetzen, die den Wissenschaftlern bisher bekannt sind: Dunkle Materie und Dunkle Energie können von den Experten mit den derzeit bekannten Gesetzen noch nicht richtig beschrieben werden, auch lassen sich beide nicht direkt beobachten. Trotzdem muss es diese Materieformen geben, denn nur mit ihrer Existenz lassen sich einige grundlegende Phänomene des Universums erklären, wie beispielsweise dessen Expansion. Bisher konnte lediglich theoretisch nachgewiesen werden, dass etwa 70 % des Universums aus Dunkler Energie und 25 % aus Dunkler Materie bestehen. Nur 5 % sind der uns bekannten „normalen“ Materie zuzuordnen.

 

Den Geheimnissen des Universums auf der Spur

Teilnehmer der Sommerschule 2004 diskutieren angeregt
Teilnehmer der Sommerschule 2004 diskutieren angeregt

Die Nachwuchsforscher werden in den ersten beiden Tagen von erfahrenen Wissenschaftlern und Ingenieuren in die Grundlagen der Kosmologie, der Dunklen Energie und Materie sowie der Entwicklung des Universums eingeführt. Sie erhalten Einblick in die Untersuchungsmethoden und eignen sich Wissen über die dafür benötigten Sensoren und Instrumente an.
Die Hauptvorlesung zur künftigen europäischen Erforschung des Weltalls wird der Wissenschaftsdirektor der ESA, Professor David Southwood halten. Neben weiteren renommierten Wissenschaftern: steht den Teilnehmern auch der im März 2005 mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnete Heidelberger Physikprofessor Christof Wetterich zur Verfügung.

Vier Tage lang werden sich die Teilnehmer nach der Theorie, aufgeteilt in vier Teams, in Workshops mit der Erstellung von Missions-Studien zur Erforschung der Dunklen Materie und Energie befassen. Diese müssen am Ende der Sommerschule vor internationalen Experten verteidigt werden. Eine gute Schule für spätere Tätigkeiten in Forschung, Lehre oder in der Industrie.

Ein internationaler Event der Sonderklasse

Die Sommerschule Alpbach wird von der Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR) innerhalb der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und den nationalen Raumfahrtorganisationen ihrer 16 Mitgliedsstaaten organisiert. Ein wichtiger internationaler Partner ist wie jedes Jahr das International Space Science Institute (ISSI). Finanziell unterstützt wird die Sommerschule von Austrospace, der Vereinigung der heimischen Raumfahrtindustrie. Unterstützung für diese Initiative kommt auch vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Dort liegt zugleich Österreichs Verantwortung für die Beteiligung an Luft- und Raumfahrtprogrammen.

Die Sommerschule Alpbach wird am Dienstag, dem 19. Juli, um 9 Uhr in der Hauptschule Alpbach eröffnet.

Weitere Auskünfte zu der Veranstaltung erteilt auch:

Michaela Gitsch
FFG/Agentur für Luft- und Raumfahrt
Canovagasse 7
1010 Wien

Tel. 057755 3302
e-mail: michaela.gitsch@ffg.at

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