Nachtaufnahmen der Erde von der ISS

Neapel

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11 April 2012

ESA-Astronaut André Kuipers hat das „NightPod“ auf der Internationalen Raumstation ISS installiert. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, die Nachtaufnahmen von der Erde erleichtert. Wie gut das funktioniert, zeigt bereits eine erste Serie mit beeindruckenden Aufnahmen nächtlicher Großstädte.

Wie schwierig gute Nachtaufnahmen sind, weiß jeder Amateurfotograf: Für eine ausreichende Belichtung sind lange Belichtungszeiten nötig – dabei muss die Kamera aber absolut ruhig gehalten werden, da die Bilder sonst verwackelt und unscharf werden. Profifotografen verwenden daher Stative, um die Kamera zu fixieren und scharfe Aufnahmen zu erhalten.

Bei der ISS würde aber selbst das nicht funktionieren – denn sie kreist ja außerdem noch mit 7 Kilometer pro Stunde um die Erde. Selbst wenn man die Kamera absolut ruhig fixieren würde, wären die Bilder immer noch verschwommen, weil sich die Station so schnell bewegt.

Athen

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Während der Mission „MagISStra“ nahm der ESA-Astronaut Paolo Nespoli letztes Jahr viele atemberaubende Bilder unseres Heimatplaneten auf. Dazu musste er aber die Kamera von Hand mit der korrekten Geschwindigkeit nachführen – und das ist schon unter normalen Bedingungen sehr schwierig.

NightPod

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Damit die Astronauten künftig einfacher schöne Aufnahmen machen können, hat die ESA zusammen mit einer niederländischen Firma daher das „NightPod“ entwickelt. Dieses motorisierte Stativ gleicht automatisch die Bewegung der ISS aus, indem es sich an Punkten auf der Erdoberfläche ausrichtet. Das Motiv bleibt dabei immer an der gleichen Stelle im Bild, sodass das fertige Bild scharf wird.

Die Astronauten geben nur Daten zum Orbit und der Höhe der Station ein und können dann mit dem NightPod ihre Bilder aufnehmen. Sogar ein automatischer Betrieb für bis zu 6 Stunden ist möglich.

Niederlande

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Das NightPod ist aber nicht auf Aufnahmen der Erde beschränkt – die Astronauten überlegen daher jetzt schon, es auch für Aufnahmen des Weltraums einzusetzen.

Es lohnt sich also, ab und an beim Flickr-Konto der ESA nachzuschauen und uns auf Twitter zu folgen – denn dort präsentieren wir immer die neuesten Aufnahmen!

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