Ära der US-Space-Shuttles endet nach 30 Jahren

Last Space Shuttle mission launch

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22 Juli 2011

Am 8. Juli hob in Florida das Space Shuttle Atlantis zu seiner 135. und letzten Mission ab, um vier Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) zu bringen. Den Start dieser bedeutsamen Mission verfolgten noch über 750.000 Menschen mit, doch nach seiner Rückkehr soll das weltweit einzige wiederverwendbare Raumfahrzeug ein Museumsstück werden.

30 Jahre nach dem ersten Start einer amerikanischen Raumfähre ist dies nun das letzte Mal, dass die NASA ihre Astronauten selbst ins All befördert. Unterdessen haben einige Privatfirmen bereits mit der Entwicklung von Raumkapseln und Raketen begonnen, mit denen die Besatzungsmitglieder der ISS in Zukunft transportiert werden sollen. Ein Start dieser Raumfahrzeuge ist vor 2015 jedoch kaum wahrscheinlich. Die US-Regierung hat sich dagegen ein langfristigeres Ziel gesetzt: die Entwicklung einer neuen Rakete mit genügend Reichweite, um ein großes, bemanntes Raumfahrzeug zur ISS und weiter zu bringen – ganz ähnlich dem Raumschiff Apollo, mit dem der Mensch auf dem Mond landete.

Soyuz

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Bis dahin pendeln amerikanische, europäische und andere Raumfahrer zwischen ISS und Erde mit russischen Sojus-Raumfahrzeugen, die seit 1967 im Dienst sind. Seitdem wurden zwar immer wieder Verbesserungen an der Sojus vorgenommen, doch ihr grundlegender Aufbau ist immer noch derselbe.

Ihre drei Kosmonauten erleben den Start vom Kosmodrom im kasachischen Baikonur in einer engen Kapsel. Sobald die Sojus ihre Umlaufbahn erreicht, wechseln sie in ein zweites Raummodul. Ein Servicemodul am Ende der Fähre beherbergt den Hauptantrieb, die Steuerung und die Sauerstofftanks. Nur die Landekapsel mit der Besatzung kehrt mit einem riesigen Fallschirm auf die Erde zurück.

Ansonsten ist derzeit nur China technisch in der Lage, Menschen in den Weltraum zu befördern. In den neunziger Jahren begann die Volksrepublik mit der Entwicklung der Raumfahrzeugreihe Shenzhou, die der russischen Sojus sehr ähnlich ist. Seitdem sind Taikonauten drei Mal im Orbit gewesen. Noch im Laufe dieses Jahres soll ein Shenzhou an ein neues, unbemanntes Modul namens Tiangong andocken. Auch Indien und der Iran haben das Ziel, sich in Zukunft als Weltraumnationen zu etablieren.