„Mission erfüllt“ für ATV-3
05 Oktober 2012
Am 3. Oktober 2012 trat der ESA-Weltraumfrachter ATV-3 nach dem Besuch bei der Internationalen Raumstation ISS wieder in die Erdatmosphäre ein und beendete damit seine Mission. Nach sechs Monaten in der Erdumlaufbahn verglühte Edoardo Amaldi wie geplant über einem unbewohnten Teil des Südpazifik.
Der Frachter ATV-3 wurde am 23. März 2012 an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete ins All gebracht und dockte fünf Tage später selbsttätig an der ISS an. Beladen war er mit knapp sieben Tonnen Treibstoff, Sauerstoff, Luft und Wasser sowie Ausrüstung für die Forschung, Ersatzteilen für die ISS, Vorräten, Kleidung und Lebensmitteln.
Während der Kopplungsphase zündete der Frachter neunmal seine Antriebsdüsen, um die ISS in eine höhere Umlaufbahn zu heben, denn die Station verliert aufgrund des Atmosphärenwiderstands mit der Zeit an Höhe. Die achte Zündung am 22. August dauerte 40 Minuten und hob die ISS auf die Rekordhöhe von 405 x 427 km über der Erde! Vor Missionsende beluden die Astronauten den Frachter noch mit Abfall.
Am 28. September war es dann soweit: Edoardo Amaldi wurde abgekoppelt. Nach fünf Tagen Freiflug zündeten die Triebwerke zweimal, um den Frachter auf eine sichere Bahn für den Wiedereintritt abzubremsen. Um 03:30 Uhr MESZ verglühte er ohne Zwischenfälle in der oberen Atmosphäre. Daten zum Wiedereintritt und zur Zerstörung wurden von einem Rekorder an Bord aufgezeichnet.
Das nächste ATV trägt den Namen „Albert Einstein“. Per Schiff hat es bereits den ESA-Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch-Guyana erreicht. Sein Start ist für April 2013 geplant. Derzeit wird das übernächste ATV, Georges Lemaître, konstruiert; sein Start wird im April 2014 erwartet.
