Zweiter polarnaher Wettersatellit für Europa

MetOp satellite

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11 September 2012

Wer regelmäßig den Wetterbericht im Fernsehen verfolgt, kennt den Anblick Europas, aufgenommen von einem Meteosat-Satelliten über dem Äquator. Weniger bekannt sind dagegen die MetOp-Satelliten, die mit viel geringerem Abstand zur Erde zwischen den Polen pendeln. Da MetOp-A, der erste dieser Serie, bereits sechs Jahre alt ist, wird nun sein Ersatz für den Start vorbereitet.

Wenn alles nach Plan geht, wird MetOp-B am 17. September an Bord einer Sojus-Rakete vom kasachischen Baikonur aus abheben. Der Satellit wird bei 817 km Höhe auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn ausgesetzt. So kann MetOp-B wiederholt das gleiche Gebiet zur selben Lokalzeit überfliegen, sodass die Sonne jedes Mal an selber Stelle am Horizont steht.

MetOp in orbit

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Metop-B ist der zweite in einer Reihe von drei identischen Satelliten mit polarer Umlaufbahn. Sobald sich MetOp-B im Orbit befindet, wird er für einige Zeit parallel mit MetOp-A senden, um die nahtlose Versorgung mit hochwertigen Daten für die Wettervorhersage und die Klimaüberwachung zu gewährleisten. MetOp-C ist dann der dritte und letzte Satellit dieser Reihe. Sein Start wird für 2016 erwartet.

Alle MetOp-Satelliten beherbergen elf Instrumente zur Wetter- und Klimadatenerfassung. Beobachtet werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Ozonwerte in der Atmosphäre. Darüber hinaus erkennen die Satelliten auch andere Gase wie Kohlendioxid, Stickoxide und Methan. Nach fünf Tagen werden alle MetOp-Instrumente für die globale Erfassung im Einsatz gewesen sein.

Zu diesen Instrumenten zählen auch fünf neue europäische, darunter eines, das die Windgeschwindigkeit über den Ozeanen mittels ausgesendeten Radarimpulsen misst. ESA leitet das MetOp-Projekt für EUMETSAT, den europäischen Wettersatelliten-Betreiber. Die Satelliten werden einem Industriekonsortium unter der Führung von Astrium gebaut.