CryoSat – ESAs Wächter über die Eismassen der Erde

CryoSat

Access the image

01 April 2010

Die ESA steht kurz davor, den bislang fortschrittlichsten Satelliten ins All zu befördern, um mit ihm die Eismassen der Erde zu vermessen. Nachdem der erste CryoSat-Satellit aufgrund eines Defekts der Trägerrakete im Oktober 2005 verloren ging, wurde die Mission nun wieder ins Leben gerufen. Jetzt ist der neue, verbesserte CryoSat-2 bereit für den Start am 25. Februar. Mit einer russischen Dnepr-Rakete, die vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus startet, wird der Satellit in eine polare Umlaufbahn in 700 km über der Erde gebracht.

Seit vielen Jahren vermessen Satelliten wie Envisat die Eismassen der Erde. Die im Sommer mit Eis bedeckte Fläche des Nordpolarmeers erreicht in den letzten Jahren ein Rekordtief nach dem anderen. Dies deutet darauf hin, dass sich an der Oberseite unserer Erdkugel dramatische Veränderungen abspielen. Aber die Auswirkungen des Klimawandels auf die Polargebiete beschränken sich nicht allein auf die Ausdehnung der Eisdecke. Auch die Veränderung ihrer Dicke ist im Visier der Wissenschaftler. Landeismassen gehen viele Kilometer in die Tiefe. Wenn sie anfangen, sich aufzulösen, kann der Meeresspiegel stark ansteigen und Küstengebiete werden möglicherweise überflutet. Davon wären auch einige große Städte betroffen.

Access the image

CryoSat ist der ideale Eis-Beobachter. Er ist mit einem wetterunabhängigen Mikrowellenradargerät ausgestattet, das die Echos kurzer, von der Oberfläche der Eismassen reflektierter Radarimpulse auffängt. Das Instrument kann mit hoher Präzision Veränderungen in der Dicke des Meereises in den Polarmeeren messen. Außerdem soll es die Eisschichten, die Grönland und die Antarktis bedecken, genauestens beobachten. Während der kommenden drei bis fünf Jahre werden selbst kleinste Veränderungen in einer Größenordnung von nur einem Zentimeter pro Jahr von dem Satelliten festgestellt.

Artikel zum Thema