Arktisches Eis zerbricht

Access the image

Über Millionen von Jahren waren der Nord- und der Südpol von Kappen aus Dauereis bedeckt. Doch an der Oberseite unserer Erdkugel spielen sich dramatische Veränderungen ab. Aus neuen Satellitenstudien ist ersichtlich, dass das Meereseis in der Arktis immer dünner wird und zerbricht.

Aufnahmen vom 23. bis 25. August 2006 zeigen erstmals Besorgnis erregende Lücken im permanenten Meereseis. Die Brüche und Risse erstrecken sich von der Insel Svalbard quer durch die russische Arktis bis hin zum Nordpol. Das ist eine Fläche, die größer ist als die Britischen Inseln.

Auf Radarbildern des ESA-Satelliten Envisat sind die Öffnungen im Eis als dunkelgraue und schwarze Flächen zu sehen. Der Satellit Aqua der NASA stellt die Bereiche mit zerbrochenem Eis in Gelb, Orange und Grün dar. Insgesamt wurden rund 5 bis 10 Prozent (bis zu einem Zehntel) des Eises, das den Sommer überstanden hatte, von den Stürmen im August aufgebrochen.

Access the image

„Die Lage ist mit nichts vergleichbar, was bei bisherigen Rekord-Eisschmelzen beobachtet wurde“, sagte Mark Drinkwater von der Abteilung Ozean und Meere der ESA.

Nach Meinung von Drinkwater war das Packeis möglicherweise so stark zerbrochen, dass ein Schiff problemlos von Sibirien zum Nordpol hätte fahren können - was unter normalen Umständen unmöglich wäre. Erst seit wenigen Wochen beginnt das Meer wieder zu gefrieren.

Im Laufe der letzten 25 Jahre konnte mithilfe von Satelliten beobachtet werden, wie das arktische Eis mit jeder Sommerschmelze immer mehr schrumpft. Zu Beginn der 1980-er Jahre bedeckte die spätsommerliche Eisdecke ungefähr 8 Millionen Quadratkilometer. Letztes Jahr waren es weniger als 5,5 Millionen Quadratkilometer. Die meisten Wissenschaftler schreiben diese Veränderungen der globalen Erwärmung zu.

Zuletzt geändert 30 März 2010

Artikel zum Thema