Gletscherschmelze in Grönland

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Trotz ihres Namens, der „grünes Land“ bedeutet, ist die Insel Grönland fast vollständig von einem gewaltigen Eispanzer bedeckt. Die von mehreren Satelliten der ESA gelieferten Daten lassen jedoch vermuten, dass diese weiße Decke schneller schmilzt als erwartet.

Die neueste Untersuchung der Grönland-Gletscher stützt sich auf Daten, die von vier um die Erde kreisenden Satelliten zwischen 1996 und 2005 gesammelt wurden. Die ESA-Satelliten für die europäische Fernerkundung, ERS-1 und ERS-2, der ESA-Satellit Envisat und der kanadische Satellit Radarsat-1 verfügen über Radargeräte, mit denen die Erdoberfläche selbst bei dichter Wolkendecke Tag und Nacht beobachtet werden kann.

Speziell Eric Rignot vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und der Wissenschaftler Pannir Kanagaratnam von der University of Kansas wollten herausfinden, wie sehr sich die Höhe der Eisdecke auf Grönland geändert hat.

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Untersuchungen der Satellitendaten ergaben, dass sich die Gletscher in Süd- und Zentralgrönland zunehmend schneller auf das Meer zu bewegen. Aufgrund der Klimaerwärmung hat sich die Eismenge, die von diesen Gletschern in den Atlantik gelangt ist, in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Die Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass Grönland mit jeweils 0,5 mm zur weltweiten Erhöhung des Meeresspiegels von etwa 2,5 mm jährlich beiträgt.

Künftige Untersuchungen auf Basis der Daten von Envisat und den ERS-Satelliten werden wesentliche Informationen zu den langfristigen Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Eisdecke und den Meeresspiegel liefern.

Grönland ist die größte Insel der Welt. Ihr Eispanzer bedeckt annährend 2 Millionen Quadratkilometer und weist eine durchschnittliche Dicke von 2,3 km auf. Bei einem Abschmelzen des gesamten Grönland-Eises würde sich der Meeresspiegel um bis zu sieben Meter heben.

Zuletzt geändert 30 März 2010

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