Erste Satellitenkarten des Erdbebens in Haiti

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20 Januar 2010

Noch ist es Wissenschaftlern nicht möglich, Erdbeben von katastrophalen Ausmaßen vorherzusagen. Aber Satellitentechnologie kann Bergungsmannschaften nach schweren Erdbeben, wie dem, das am 12. Januar den Inselstaat Haiti heimgesucht hat, von enormer Hilfe sein.

Dem Erdbeben der Stärke 7, das die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince und umliegende Gebiete erschütterte, fielen tausende Menschen zum Opfer, großflächige Gebäudeschäden wurden verursacht. Nach einem derart verheerenden Ereignis haben vorhandene Stadtpläne plötzlich keine Gültigkeit mehr, was die Arbeit der Hilfskräfte vor Ort zusätzlich erschwert. Mithilfe von Satellitenbildern können jedoch aktualisierte Darstellungen der betroffenen Gebiete zur Verfügung gestellt werden.

Im Fall von Haiti standen schon nach kurzer Zeit optische und Radarbilder bereit, die aus dem Weltraum aufgenommen wurden. Radarsatelliten haben den Vorteil, durch Wolken „blicken“ zu können und machen es möglich, Gefahren wie etwa Erdrutsche zu erkennen, die von Erdbeben ausgelöst werden können. Langfristig dienen Radardaten außerdem dazu, Veränderungen des Bodens auf einer Karte zu erfassen und zu deuten.

Den Rettungsmannschaften in Haiti werden kostenlos Bilder einer internationalen Flotte von Satelliten bereitgestellt. Mit dabei sind die ESA-Satelliten ERS-2 und Envisat. Aus Bildern, die unmittelbar nach dem Ereignis aufgenommen wurden, entstehen Notfallkarten des Gebiets. Anhand dieser Karten werden die am schlimmsten betroffenen Zonen ermittelt und Zugangswege für Bergungs- und Rettungshelfer ausfindig gemacht. Darüber hinaus können mit ihrer Hilfe geeignete Orte zum Errichten von Hilfscamps in denen den Menschen ärztliche Versorgung und eine Unterkunft geboten werden.

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