Besatzung kehrt von 105-tägiger Marsmission zurück - nach Moskau

Mars500 facility

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17 Juli 2009

Nach einer simulierten Mission zum Mars, die 105 Tage dauerte, sind sechs “Astronauten” jetzt in die wirkliche Welt zurückgekehrt. Die seit dem 31. März in einer speziellen isolierten Kammer in Moskau eingesperrte Mannschaft durchlebte alle Phasen einer Reise zum Roten Planeten, bevor sich am 14. Juli die Luke zu ihrem “Raumschiff” endlich wieder öffnete.

Zur Besatzung gehörten zwei von der ESA ausgewählte Freiwillige: Oliver Knickel, Maschinenbauingenieur bei der Deutschen Bundeswehr, und Cyrille Fournier, Linienpilot aus Frankreich. Bei den vier Mitreisenden handelte es sich um Russen: die Kosmonauten Sergei Ryazansky (Kommandant) und Oleg Artemyev, Alexei Baranov, ein Doktor der Medizin, und Alexei Shpakov, ein Sportarzt.

Während der mehr als drei Monate langen Abwesenheit von ihren Freunden und Familien mussten die Besatzungsmitglieder arbeiten, leben und überleben, als befänden sie sich auf einer wirklichen Weltraummission. Zu ihrem Programm gehörten der Start, die Reise ins All, die Ankunft, ein Ausflug auf die Marsoberfläche und die lange Heimreise. Außerdem mussten sie mit “Notfällen” und einer Verzögerung der Funkverbindung von bis zu 20 Minuten in jede Richtung umgehen.

Mars500 crew

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In einem kleinen Treibhaus konnten sie Nahrungsmittel wie etwa Blattsalat, Radieschen und Kohl anbauen, um ihre abgepackte Astronautennahrung zu ergänzen. Die knapp bemessene Freizeit verbrachte die Mannschaft mit Lesen, Filmen, Musik oder Spielen.

“Es herrschte während der gesamten 105 Tage ein überwältigender Teamgeist,” berichtet Cyrille Fournier. “Ein derart langer Aufenthalt in einer isolierten Umgebung kann nur funktionieren, wenn die Besatzungsmitglieder wirklich gut miteinander auskommen.”

Die Tagebücher der Besatzung könnt ihr unter http://www.esa.int/esaHS/index.html lesen. Der nächste Schritt wird eine noch größere Herausforderung. Dann wird eine andere sechsköpfige Besatzung in derselben Kammer eingeschlossen, um eine simulierte Marsmission von 520 Tagen zu erleben.

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Leben im Weltraum