Doppelte Europapremiere: Sojus trägt die ersten beiden Galileo-Satelliten ins All

First two Galileo IOV satellites

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03 Oktober 2011

Die europäische Raumfahrt steht kurz vor zwei historischen Meilensteinen. Wenn alles nach Plan verläuft, startet am 20. Oktober die erste Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch-Guyana. An Bord der Sojus ST-B sind die ersten beiden Satelliten des europäischen Satellitennavigationssystems „Galileo“.

Die russische Trägerrakete zählt zu den zuverlässigsten der Welt, und mit der Fertigstellung der neuen Startrampe bei Kourou kann die Drei-Phasen-Rakete nun auch schwerere Nutzlasten in den Orbit transportieren.

Im Dezember 2005 startete der erste Testsatellit des europäischen Galileo-Navigationssystems ins Weltall, 2008 folgte dann der zweite. Der erfolgreiche Einsatz ebnete den Weg für den Start der ersten beiden Galileo-Seriensatelliten der In-Orbit-Validierungsphase (IOV). Nächstes Jahr werden zwei weitere Satelliten folgen.

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Die vier IOV-Satelliten, die jeweils rund 730 kg wiegen, wurden von einem Team unter der Leitung der EADS-Tochter Astrium Deutschland gebaut. Sie sollen den Systemaufbau von Galileo testen, bevor die restlichen 26 Satelliten platziert werden. Dabei wird unter anderem auch die präziseste Atomuhr geprüft, die je zu Navigationszwecken im All war: In drei Millionen Jahren geht sie bis auf eine Sekunde genau. Darüber hinaus sind die Satelliten mit einem leistungsstarken Sender zur globalen Verbreitung der Navigationsdaten ausgestattet.

Die vollständige Konstellation besteht aus 30 Satelliten, die in mehr als 23.000 km Höhe um die Erde kreisen werden. Mindestens vier von ihnen werden sich zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort der Erde über dem Horizont befinden. Dadurch ist gewährleistet, dass Galileo immer verfügbar sein wird, um Reisenden den Weg zu weisen.