Stoffantennen machen die Dichtung zur Wirklichkeit

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06 Oktober 2009

„Scotty, beam mich hoch!“ ist einer der berühmtesten Befehle in der Filmgeschichte. Durch eine einfache Berührung des Abzeichens auf seinem Hemd konnte der Kapitän des Raumschiffs Enterprise mit seiner Besatzung in Kontakt treten. Dank der Bemühungen eines von der ESA unterstützten finnischen Unternehmens steht jetzt ein weiteres Gerät kurz davor, aus der Science-Fiction in unser wirkliches Leben zu treten.

Was die Kommunikation über Kleidungsstücke möglich macht, ist eine neue Erfindung - die so genannte flexible Antenne. Dieses Gerät kann so verarbeitet werden, dass es aussieht wie ein einfacher Flicken, der auf einen Ärmel, eine Jacke oder ein Hosenbein aufgenäht wird. Die Entwicklung leitet das Unternehmen Finnish Patria Aviation Oy, das sich am ESA-Projekt ,Textile Antennas’ (Stoffantennen) beteiligt.

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Das Unternehmen hat eine Antenne in das von ihm hergestellte Gewebe eingebunden, die über die Iridium- und GPS-Satellitensysteme kommunizieren kann. Die Iridium-Satelliten sind für die Sprach- und Datenübertragung in beide Richtungen verantwortlich und GPS liefert die Positionsdaten des Antennenträgers. Außerdem kann über Iridium der Standort des Benutzers an Betriebszentren weitergegeben werden.

Es war allerdings keine einfache Angelegenheit, ein geeignetes Material zu finden und ein passendes Design für die Kleidung mit der integrierten Raumfahrttechnologie zu entwickeln. Viele Aspekte mussten beachtet und getestet werden. Wie sicher und effektiv ist das elektrische Gerät? Wie gut funktioniert es, wenn sich der Träger stark bewegt oder beugt? Ist es waschbar, und wenn ja, bei welcher Temperatur? Wie muss es aufgenäht werden? Kann man es bügeln?

Gründliche Tests haben gezeigt, dass eine solche Antenne tatsächlich funktioniert. Wir werden dich zwar noch nicht zu einem Raumschiff beamen, aber es dauert sicher nicht mehr lang, bis Feuerwehrleute und anderes Noteinsatzpersonal ihren flexiblen Freund für die Kommunikation nutzen können.

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