Das Eis wird dünner und der Meeresspiegel steigt

ESA's ice mission

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13 Dezember 2013

Seit seinem Start im April 2010 fliegt der ESA-Forschungssatellit CryoSat über den Nord- und Südpol unseres Planeten. Er soll die Dicke der Eisschichten in diesen Regionen messen und die Veränderungen dokumentieren.

Nach drei Jahren bestätigen die Messungen von CryoSat, dass das arktische Eis (Nordpol) schwindet. CryoSat hat außerdem bewiesen, dass das westantarktische Eisschild (WAIS, Südpol) pro Jahr mehr als 150 Kubikkilometer an Volumen verliert. Das entspricht einer Eisscholle, die 1 km breit, 1 km tief und 150 km lang ist!

Die massiven Eisschichten, die unsere Polarregionen bedecken, sind nicht von Dauer. Sie wachsen während Kälteperioden, auch bekannt als Eiszeit, und schrumpfen, sobald die Temperaturen ansteigen oder sich die Bedingungen vor Ort ändern. Selbst die 3 km dicke antarktische Eisdecke bleibt davon nicht unberührt.

Change in ice sheet thickness per year

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Das Eis in der Westantarktis schmilzt – und zwar sehr schnell. Die Daten von CryoSat zeigen, dass die Gletscher, die in die Amundsen-See münden, am stärksten schrumpfen. Ganze 4 bis 8 m Eis pro Jahr verschwinden dort, wo der Pine-Island-, der Thwaites- und der Smith-Gletscher das Land verlassen und ins Meer übergehen.

Ursprünglich nahmen Forscher an, dass die Eisschmelze in Westantarktika zu einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels von jährlich 0,28 mm (zwischen 2005 und 2010) führen würde. Die neuen Daten von CryoSat belegen jedoch, dass das Geschehen in der Region weitaus stärker zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt als gedacht. Entweder schmilzt also das Eis schneller als bisher angenommen oder CryoSat liefert genauere Bilder als andere Satelliten!

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