Galileo-Konstellation hebt ab

Liftoff of Soyuz flight VS01

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27 Oktober 2011

Am 21. Oktober starteten die ersten beiden Galileo-Navigationssatelliten nicht nur in den Weltraum, sondern auch in die nächste Phase der europäischen Raumfahrt. Der spektakuläre Start war ein echter Meilenstein: Erstmals wurde eine Sojus-Rakete von dem neuen, speziell auf diese Mission ausgelegten Startkomplex bei Kourou in Französisch-Guyana ins All geschossen.

Bis dato waren die russischen Sojus ausschließlich von Baikonur in Kasachstan oder Plesetsk in Russland gestartet. Vom ESA-Weltraumbahnhof nahe des Äquators aus können sie jedoch deutlich mehr Nutzlast in die „geostationäre Transferbahn“ bringen – bis zu 3 Tonnen gegenüber „nur“ 1,7 Tonnen von Baikonur aus. Grund für diese Leistungssteigerung ist der zusätzliche Schub, den die Drehung der Erde am Äquator bietet.

IOV satellites ejected from Fregat upper stage

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Der vom Raumfahrtunternehmen Arianespace betriebene Sojus-Flug VS01 hob um 12:30 Uhr MESZ ab. Sämtliche Stufen der Sojus funktionierten einwandfrei. Die Fregat-MT-Oberstufe setzte die Galileo-Satelliten der In-Orbit-Validierungsphase (IOV) 3 Stunden und 49 Minuten nach dem Start in ihrer Zielbahn in 23.222 km Höhe aus.

Während der ersten Missionsphase werden die beiden Satelliten von einem gemeinsamen Team der ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES in Toulouse gesteuert. Später werden sie an SpaceOpal übergeben, ein Gemeinschaftsunternehmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der italienischen Firma Telespazio, das sie einer 90-tägigen Testphase unterziehen wird. Nächstes Jahr sollen zwei weitere IOV-Satelliten folgen. Die vollständige Konstellation besteht aus dreißig Satelliten, die auf drei verschiedenen Bahnen um die Erde kreisen werden.