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Das Galileo-System
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Galileo: Unterbrechung der Verhandlungen

06/01/2003 450 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Trotz intensiver Bemühungen des ESA-Vorstands bei der Konferenz des ESA-Rats am 11. und 12. Dezember wurde leider keine Einigung über die Teilnahme der ESA am Galileo-Projekt erreicht. Obwohl 13 der Mitgliedsstaaten bereit waren, eine Kompromiss-Lösung im gemeinschaftlichem Interesse zu akzeptieren, waren zwei, Deutschland und Spanien, nicht einverstanden.

Laut ESA-Generaldirektor Antonio Rodotà ist dies „ein harter Schlag für Europa. Die gesamte europäische Raumfahrtindustrie wird schwer unter dieser Verhandlungsunterbrechung leiden."

Weiter sagte er: "Wir sind uns des grossen wirtschaftlichen, industriellen und strategischen Gewichts der Satellitennavigation bewusst, doch unsere Mitgliedsstaaten haben es versäumt, eine Übereinkunft zu treffen, wodurch der Start der Projektentwicklung und die Implementierung in Verzug kommen."

Der ESA-Vorstand nimmt seine Bemühungen, das Galileo Projekt zurück auf den richtigen Weg zu führen, sofort nach der Weihnachtspause wieder auf.

Galileo soll das existierende Satelliten-Navigations-System vervollständigen, welches gänzlich auf GPS, dem amerikanischen Global Positioning System, beruht. Auf der Basis gemeinsamer Finanzierung durch die ESA und die EU wurde Galileo mit dem Ziel entworfen, ein komplettes ziviles System zu liefern. Seine Inbetriebnahme ist für 2008 vorgesehen. Dann wird Galileo den Europäern und der ganzen Welt eine akkurate und sichere Satelliten-Positionierung geben.

Eine breite Palette an Anwendungen wird durch dieses System unterstützt: Überwachung von Straßen-, Bahn-, Luft- und Seeverkehr, synchronisierte Datenübertragung zwischen Computern, etc. Prognosen deuten auf sehr bedeutende wirtschaftliche Vorteile hin, mit einer Anlagenrendite von 4,6 und der Schaffung von mehr als 140.000 Arbeitsplätzen.

Das Galileo-System wird aus etwa 30 Satelliten bestehen (27 in Betrieb und 3 Reservesatelliten), die sich auf drei kreisförmigen Erdumlaufbahnen bewegen, mit einer Neigung von 56° zum Äquator in einer Höhe von 23.616 km. Diese Position ermöglicht eine exzellente Abdeckung des Planeten. Zwei Galileo-Kontrollzentren sollen die Satellitenoperationen überwachen und das Navigationssystem steuern.

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