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Alexander Gerst taucht in das Innere des Modul-Mockups
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Abteilung Astronautentraining

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ESA / Space in Member States / Germany

Die Vorbereitung von Männern und Frauen auf den Einsatz auf der Internationalen Raumstation ist ein komplexer, kostspieliger Prozess. Die Ausbildung wird mit den wichtigsten internationalen Partnern koordiniert, die jeweils für die Schulung der Astronauten in der Bedienung der von ihnen gelieferten Bestandteile der ISS zuständig sind.

Die Astronautenausbildung der ESA konzentriert sich auf die ESA-Beteiligung an der Raumstation. Alle ISS-Astronauten durchlaufen drei Phasen, bis sie raumflugtauglich sind: Grundausbildung, Fortgeschrittenenausbildung und Missionsvorbereitung.

ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti
ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti

Neu eingestellte Astronauten absolvieren zunächst eine eineinhalbjährige Grundausbildung, wo sie sich mit Raumfahrt- und Elektrotechnik sowie verschiedenen anderen wissenschaftlichen Disziplinen vertraut machen, die für die bemannte Raumfahrt von Bedeutung sind. In einem weiteren Unterrichtsmodul lernen sie die Systeme der Internationalen Raumstation kennen.

Ergänzt wird die Grundausbildung um die Vermittlung besonderer Fähigkeiten; dazu zählen Tauchkurse zum Trainieren von Weltraumspaziergängen, darüber hinaus Robotik, Kopplungs- und Andockmanöver, russische Sprachkurse, Verhaltens- und Leistungstraining.

Die Fortgeschrittenenausbildung konzentriert sich auf besondere operative Fähigkeiten für die Tätigkeiten an Bord. Schwerpunkte sind Robotik, Außeneinsätze, Sprachausbildung, Verhaltenstraining und Leistungsfähigkeit. Jeder Astronaut durchläuft einen Eignungstest. So kann das Management Crews zusammenstellen, in denen alle essentiellen Fähigkeiten für einen bestimmten Flug vertreten sind.

Die Missionsvorbereitung ist die letzte Ausbildungsphase und beginnt, sobald ein Astronaut für eine bestimmte Mission ausgewählt wurde. Etwa zweieinhalb Jahre besucht der Astronaut die Ausbildungszentren aller fünf an der ISS beteiligten Partnerorganisationen und erwirbt so das Wissen und die Fähigkeiten, die er für seinen Flug braucht. Jeder Astronaut in der Raumstation hat eigene Aufgaben, so dass jedes Crewmitglied eine maßgeschneiderte Ausbildung erhält.

Das EAC verfügt über vielfältigste Trainingsmöglichkeiten und -einrichtungen für die Crewausbildung. Die Astronauten üben den normalen Betrieb, die Behebung von Störungen sowie den Austausch defekter Bordeinrichtungen.

Columbus Trainer Europe

 

Das Columbus-Labor an Bord der Internationalen Raumstation ist die europäische Forschungseinrichtung im Weltall. Am EAC ermöglicht ein Simulator die Vermittlung von Praxiswissen zur Bedienung und Überwachung sämtlicher Systeme des Columbus-Labors der ESA.

Columbus-Hardware

 

Das Columbus-Weltraumlabor beherbergt vier Experimentiereinrichtungen: BioLab, Fluid Science Lab, European Physiology Modules und European Drawer Rack. Für alle vier Forschungsmodule stehen im EAC entsprechende Trainingsmodelle bereit.

ATV-Modell und -Simulator

 

Am Modell des automatischen Weltraumtransporters ATV, gekoppelt mit einem Modell des russischen Swesda-Moduls, können die Astronauten die Ent- und Beladung des ESA-Raumfahrzeugs trainieren. Hier werden auch Kopplungs- und Andockmanöver einschließlich Sicherheitsverfahren für die Crew geübt.

Nullauftriebslabor

 

Beim Nullauftriebslabor handelt es sich um einen riesigen Wassertank, in dem Weltraumspaziergänge trainiert werden können. Die Astronauten tragen dabei Raumanzüge, die so austariert sind, dass sie damit weder aufsteigen noch absinken. Wirklichkeitsnäher lässt sich das Gefühl der Schwerelosigkeit auf der Erde nicht simulieren.

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