Der ESA-Satellit „CHEOPS“ wird Exoplaneten ausmessen

Der CHEOPS-Satellit beim Test vor dem Start. Er ist 1,5 Meter lang und wiegt 280 Kilogramm. Copyright: ESA – S. Corvaja

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Hast du schon einmal den Sternenhimmel betrachtet und dich gefragt, ob es außerhalb unseres Sonnensystems noch mehr Planeten gibt? Astronomen haben tatsächlich solche fernen Planeten fernab unserer Sonne entdeckt. Sie werden „extrasolare Planeten“ genannt, oder kurz: Exoplaneten. Tausende wurden bereits entdeckt, und ständig kommen neue hinzu.

Da Exoplaneten extrem weit entfernt sind, lassen sie sich nur schwer fotografieren. Astronomen können ihre Existenz nur indirekt beweisen – zum Beispiel, indem sie das Wackeln beobachten, das Sterne vollführen, wenn sie durch die Schwerkraft von Exoplaneten in ihrer Nähe beeinflusst werden. Dies ist eine von mehreren Methoden, Exoplaneten aufzuspüren. Astronomen können so übrigens auch deren Masse und die Entfernung zu ihrem Stern bestimmen. Etwas fehlt aber noch: ein spezielles Teleskop, mit dem wir die Größe der Planeten messen können. Und hier kommt CHEOPS ins Spiel.

„CHEOPS“ steht für „CHaracterising ExOPlanet Satellite“ – Satellit zur Beschreibung von Exoplaneten. Der Start des Satelliten ist für Dezember 2019 angesetzt. Seine Aufgabe: Er soll für die ESA keine neuen Exoplaneten finden, sondern bereits entdeckte Planeten untersuchen, deren Masse wir schon kennen.

CHEOPS hat ein hochmodernes, äußerst genaues Messgerät an Bord: ein sogenanntes Fotometer, mit dem man die Stärke des Lichts messen kann. Wenn sich ein Exoplanet auf seiner Umlaufbahn vor einen Stern schiebt, blockiert er nämlich ein wenig von dessen Licht – und CHEOPS kann messen, wie sehr die Helligkeit des Sterns nachlässt. Wissenschaftler können dann ausrechnen, wie groß der Exoplanet ist. Aus der Größe und der schon bekannten Masse lässt sich dann die Dichte berechnen. Daraus wiederum können wir folgern, woraus der Planet besteht. Vielleicht ist es ja ein Gesteinsplanet oder ein Gasriese. Womöglich gibt es sogar große Ozeane!

CHEOPS wird kleinere Exoplaneten untersuchen, die mindestens so groß wie die Erde und höchstens so groß wie der Neptun sind. Copyright: ESA

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Wenn die Wissenschaftler erst einmal all dies herausgefunden haben, können sie eine Liste der Exoplaneten erstellen, die wahrscheinlich eine Atmosphäre haben. Denn Planeten mit einer Atmosphäre wären für künftige Missionen besonders interessant. Astronomen könnten dann mit noch besseren Teleskopen und Messgeräten solche fernen Welten erkunden. Wer weiß, welche Geheimnisse sie dabei lüften – CHEOPS jedenfalls ist nur der erste Schritt. 

Schon gewusst? Das Fotometer von CHEOPS misst so genau, dass wir damit sogar vergleichsweise kleine Exoplaneten maximal bis zur Größe Neptuns untersuchen können.

Zuletzt geändert 03 Dezember 2019