ExoMars-Mission kurz vor Mars-Umlaufbahn
Hier ist dargestellt, wie der Trace Gas Orbiter mit gezündetem Triebwerk in seine Umlaufbahn um den Mars eintritt
14 Oktober 2016
Die ExoMars-Mission 2016 nähert sich dem Roten Planeten und wird bald in die berechnete Umlaufbahn eintreten! ExoMars 2016 besteht aus zwei Komponenten: einer „Trace Gas Orbiter“ genannten Sonde (deutsch: Spurengas-Raumsonde, kurz TGO), die den Mars umkreisen wird, und einem Roboter namens „Schiaparelli“, der auf die Oberfläche geschickt wird.
Der TGO soll untersuchen, ob sich Gase in der Marsatmosphäre auf vulkanische oder biologische Prozesse zurückführen lassen. Wir erhoffen uns dadurch eine Antwort auf die Frage, ob es auf dem Mars jemals Leben gegeben hat! Am 16. Oktober wird der TGO den Roboter „Schiaparelli“ freisetzen. Dieser wird hoffentlich nach drei Tagen, am 19. Oktober, in die dünne Marsatmosphäre eintreten und mehr als sechs spannende Minuten später unter heftigem Gewackel auf der Hochebene Meridiani Planum landen.
Schiaparelli soll neue Technologien und Instrumente testen, die vielleicht für spätere Landeeinheiten genutzt werden. Dazu zählen ein Hitzeschild, ein Fallschirm und sogar eine verformbare Struktur zum Schutz der Technik beim Aufprall. Darüber hinaus beherbergt Schiaparelli auch wissenschaftliche Instrumente zum Anfertigen eines Wetterberichts am Landeplatz.
Sobald der Roboter unterwegs ist, wird der Trace Gas Orbiter ein Jahr lang ein Manöver namens Atmosphärenbremsung durchführen. Dabei wird die Reibung, die beim Flug durch die Atmosphäre eines Planeten entsteht, zur Änderung der Umlaufbahn genutzt. In diesem Fall soll die Marsatmosphäre die Umlaufbahn des TGO so korrigieren, dass sie kreisförmig verläuft. Es wird erwartet, dass dies bis Ende 2017 geschehen sein wird. Danach schlägt die Stunde der Wissenschaft und die Untersuchung der Marsatmosphäre beginnt! Mit dem TGO soll auch die Signalübertragung vom ESA-Rover ExoMars 2020 gewährleistet sein, der vom Mars aus das wissenschaftliche Kontrollzentrum auf der Erde mit Daten versorgen wird.
Für die ExoMars-Mission arbeitet die ESA mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos zusammen. Drücken wir die Daumen, dass uns diese Mission mehr über den Mars verraten wird!
Schon gewusst? Die Landeeinheit „Schiaparelli“ soll die ersten Messungen zu elektrischen Feldern auf der Marsoberfläche liefern. Anhand dieser Daten erhofft man sich Erkenntnisse zur Entstehung der Staubstürme des Mars.
