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N° 40–2021: Zwei neue Satelliten als Erweiterung für Galileo

5 December 2021

Mit dem Start von zwei weiteren Galileo-Navigationssatelliten mit einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Raumflughafen in Französisch-Guayana am 5. Dezember ist die größte Satellitenkonstellation Europas nun noch ein Stück größer geworden. Die Galileo-Satelliten 27 und 28 vervollständigen die bestehende Konstellation aus 26 Satelliten in der Umlaufbahn und bieten den mehr als 2,3 Milliarden Nutzern rund um den Globus die präziseste Satellitenortung der Welt.

Der ESA-Direktor für Navigation, Paul Verhoef, kommentiert dazu: „Der heutige Start markiert den elften Start von betriebsbereiten Galileo-Satelliten innerhalb von zehn Jahren: ein Jahrzehnt harter Arbeit von europäischen Galileo-Partnern und der europäischen Industrie, in dessen Verlauf Galileo zunächst als funktionierendes System etabliert wurde und 2016 die ersten Dienste startete. Mit diesen Satelliten erhöhen wir nun die Robustheit der Konstellation, sodass ein höheres Maß an Dienstgarantien geboten werden kann.“

Die von Arianespace betriebene und von der ESA in Auftrag gegebene Sojus-Trägerrakete VS-26 hob am 5. Dezember um 01:19 Uhr MEZ mit den beiden 715 kg schweren Satelliten von Französisch-Guayana ab. Alle Sojus-Stufen verhielten sich planmäßig, wobei die Fregat-Oberstufe die Satelliten etwa 3 Stunden und 54 Minuten nach dem Start in den Zielorbit in 23 525 km Höhe entlassen hat.

In den kommenden Wochen werden die Satelliten mit Hilfe der eingebauten Triebwerke in ihre endgültige Arbeitsumlaufbahn in 23 222 km Höhe gelenkt, während gleichzeitig ihre Bordsysteme schrittweise für den operativen Einsatz getestet werden – dies ist als so genannte Start- und Frühbetriebsphase bekannt.

Die ESA, die mit der Konzeption, Entwicklung, Beschaffung, Erprobung und Qualifizierung des Galileo-Systems und der Überwachung seiner technischen Entwicklung betraut ist, nahm vor kurzem ein Upgrade des weltweiten Bodenkontrollsegments von Galileo vor. Damit wird erstmals ermöglicht, dass die Launch and Early Orbit-Phase (LEOP) – d.h. Start- und frühe Orbit-Phase – vom Galileo-Betreiber SpaceOpal im Galileo-eigenen Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen (Deutschland) gesteuert wird, und nicht von einem externen Missionskontrollzentrum aus. Die LEOP-Operationen werden unter der Verantwortung der EU Agency for the Space Programme (EUSPA) durchgeführt.

„Das jüngste Update des Bodenkontrollsegments ermöglicht es den Missionskontrolleuren, mehr Galileo-Satelliten gleichzeitig zu überwachen“, fügt Pascal Claudel, Chief Operating Officer der EUSPA hinzu, die mit der Verwaltung des Galileo-Betriebs und der Bereitstellung von Diensten beauftragt ist. „Das ist wichtig, denn es stehen noch viele weitere Galileo-Starts an – Galileo ist zu einer weltweiten Konstante geworden, deren Kontinuität und technische Exzellenz auf lange Sicht gesichert sind.“

Bei den heute gestarteten Satelliten handelt es sich um die ersten beiden Satelliten der verbleibenden 12 Galileo-Satelliten der ersten Generation – eine verbesserte Version des bestehenden Full Operational Capability-Konzepts. Jeder dieser Satelliten wird von OHB in Deutschland hergestellt und getestet, die Navigationsnutzlasten stammen von Surrey Satellite Technology Ltd. in Großbritannien und verwenden andere Bauteile aus anderen europäischen Ländern.

Bevor die Satelliten zum Start nach Französisch-Guayana weiterreisen, werden sie im ESTEC-Testzentrum der ESA in den Niederlanden, dem größten Satellitentestzentrum Europas, strengen Weltraumflugtests unterzogen. Derzeit befinden sich sechs Galileo-Satelliten entweder in der Testphase oder sind am Standort für den Transport nach Südamerika gelagert.

Alle verbleibenden 10 Satelliten der ersten Generation werden in den nächsten drei Jahren gestartet. Danach werden sie von den fortschrittlichsten, leistungsstärksten und vollständig rekonfigurierbaren Navigationssatelliten abgelöst, die jemals gebaut wurden. Diese tragen den Namen „Galileo Second Generation“.

Die ESA entwickelt diese G2G-Satelliten derzeit gemeinsam mit europäischen Industrieunternehmen – aus zwei verschiedenen Konsortien, um Wettbewerbsfähigkeit und Redundanz zu gewährleisten – und plant ihren ersten Start für 2024.

Matthias Petschke, der zuständige Direktor bei der Europäischen Kommission, fügt hinzu: „Galileo liefert bereits überall auf der Erde metergenaue Ergebnisse. Die Galileo-Partner sind jedoch weit davon entfernt, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Diese beiden Satelliten werden die Galileo-Mission weiter voranbringen und – zusammen mit weiteren Starts, die noch folgen werden – neuartige Signale und Leistungen ermöglichen, die dazu beitragen werden, dass die Spitzenposition der Galileo-Mission auch in den kommenden Jahren erhalten bleibt.“

Über Galileo

Galileo ist derzeit das präziseste Satellitennavigationssystem der Welt, das von mehr als zwei Milliarden Nutzern rund um den Globus verwendet wird.

Die Phase der vollen Betriebsfähigkeit des Galileo-Programms wird von der Europäischen Union verwaltet und finanziert. Die Europäische Kommission, die ESA und die EUSPA (die EU-Agentur für das Raumfahrtprogramm) haben eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der die ESA als Designbehörde und Hauptauftragnehmer für die Systementwicklung im Auftrag der Kommission, und die EUSPA als Betreiber und Betriebsleiter von Galileo/EGNOS fungiert. „Galileo“ ist als Marke in der Datenbank des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum eingetragen (Nr. 002742237).

Über die Europäische Weltraumorganisation

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum.

Sie ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und weltweit zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Slowenien, Lettland und Litauen sind assoziierte Mitglieder.

Die ESA hat eine formelle Zusammenarbeit mit fünf Mitgliedstaaten der EU aufgenommen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie bei der Verwirklichung der Galileo- und Copernicus-Programme eng mit der EU und bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen eng mit Eumetsat zusammen.

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