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Asteroid Flury
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Pionier der Weltraumschrott-Forschung Walter Flury erhält eigenen Asteroiden.

19/05/2010 2640 views 5 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Eine seltene Ehre wurde dem ehemaligen ESA-Mitarbeiter Prof. Walter Flury zuteil. Die International Astronomical Union IAU benannte den Asteroiden #225354 (2009 RL2), ein Objekt im Hauptasteroidengürtel, auf Anregung seiner Entdecker „Flury“ - als Anerkennung für seine bahnbrechende Arbeit als ehemaliger Leiter der Abteilung für Missionsanalyse und Pionier der Weltraumschrottforschung beim Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt.

Der Asteroid wurde am 10. September 2009 mit Hilfe des ESA Space Debris Teleskops auf Teneriffa entdeckt. Die beiden Gastastronomen Matthias Busch und Rainer Kresken von der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim fanden den bisher unbekannten Asteroiden.

ESA Teleskop
ESA Teleskop

Die Entdecker des Asteroiden „Flury“, die bereits an ihrer Heimatsternwarte mehrere Dutzend Kleinplaneten entdeckt hatten, erhielten von Zoran Sodnik, dem Leiter des Observatoriums am Pico de Teide, auf Grund ihrer großen Expertise nächtliche Beobachtungszeiten.

Folgender Eintrag wurde in der „List of minor planets“ des Minor Planet Center (MPC) am 30. Januar 2010 vorgenommen:

 

(225254) Flury = 2009 RL2Discovered 2009 Sept. 10 by M. Busch and R. Kresken at the ESA Optical Ground. Station, Teide Observatory, Tenerife.Walter Flury (b. 1943), a Swiss citizen, was a pioneer in space debris research and a recognized expert in celestial mechanics. He developed the European Space Agency’s Optical Ground Station to its current capability in space debris characterization and in the observation of minor planets.
Walter Flury (m) mit den Entdeckern "seines" Asteroiden Rainer Kresken (li.) und Matthias Busch
Walter Flury (m) mit den Entdeckern "seines" Asteroiden Rainer Kresken (li.) und Matthias Busch

Walter Flury studierte von 1963-1967 an der ETH Zürich Physik und Mathematik. 1969 schloss er seine Dissertation zum Thema gestörter Umlaufbahnen ab. 1970 wurde er ESA-Mitarbeiter im Bereich Missionsanalyse am Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt.
1974 war er Douglas March Fellow am Jet Propulsion Lab, JPL, der NASA in den USA. 1986 wurde er Leiter der Abteilung für Missionsanalyse der ESA. Diese Position hatte Walter Flury bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2006 inne.

International anerkannte Expertise in Missionsanalyse und Weltraumschrott

Walter Flury war Honorarprofessor an der TU Darmstadt für Raumfahrtmechanik, ist Vollmitglied der renommierten International Academy of Astronautics (IAA) und Ehrenmitglied der Schweizerischen Raumfahrt Vereinigung (SRV) . Walter Flury und sein von ihm am ESOC zusammengestelltes Team entwickelten eine international renommierte Expertise in Missionsanalyse und Weltraumschrott.

Das ESA Optical Ground Station auf Teneriffa, mit dessen 1-Meter Zeiss-Teleskop, mit dem der Asteroid „Flury“ entdeckt wurde, ist nur einer seiner wesentlichen Beiträge zur führenden Stellung der ESA heute.

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