Elektronische Nase erkennt Gesundheitsgefahren

Der Stockholmer Metro

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09 März 2009

Eine hochmoderne „elektronische Nase“, ursprünglich zur Überwachung der Luftqualität in Raumstationen entwickelt, soll jetzt auch auf der Erde Menschenleben retten. Das System wurde bereits 1995 und 1997 bei zwei ESA-Missionen zur Raumstation Mir erfolgreich eingesetzt. Es stellte seinen Wert unter Beweis, als es ein potenziell tödliches Feuer an Bord bereits im Frühstadium „erschnüffelte“.

Die elektronische Nase besteht aus drei Komponenten. Ein hochentwickelter Messfühler erkennt bereits winzige Mengen ungewöhnlicher Bestandteile in der Luft. Ein Mikrochip analysiert diese Bestandteile. Ein Softwaresystem verarbeitet die Informationen und löst einen Alarm aus, wenn es sich um schädliche Bestandteile handelt.

Elektronische Nase

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In den letzten Jahren haben Ingenieure aus Deutschland und Schweden mit Unterstützung durch die ESA das System für den Einsatz in der Industrie weiterentwickelt. Inzwischen wurde es als Brandmeldesystem in der Stockholmer Metro installiert, wo es bereits im Frühstadium eines Brandes Alarm auslösen soll. Die elektronische Nase ist weit weniger anfällig für Störungen durch Feuchtigkeit oder Feinstaub als frühere Brandmeldesysteme, überwacht 56 Metrostationen und 60 Tunnelkilometer in der Stadt und kann bereits die ersten Anzeichen von Rauch erkennen.

Auch seinen Wert als Frühwarnsystem für Krankenhauskeime hat das System bereits bewiesen. Die Früherkennung von Viren und infektiösen Keimen ist für organtransplantierte Patienten oder Patienten auf der Intensivstation lebensrettend. Auch für künstlich beatmete Patienten stellen Bakterien und Pilzsporen in der Luft ein hohes Infektionsrisiko dar. Die elektronische Nase erkennt solche durch die Luft übertragenen Mikroben und erleichtert dadurch die Verschreibung der passenden Medikamente. Darüber hinaus ist sie ein wesentliches Instrument der Infektionsbekämpfung.

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