REXUS und BEXUS lassen Studentenexperimente abheben

BEXUS

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20 Februar 2009

Viele junge Menschen haben tolle Ideen für Experimente im Weltraum. Leider ist es für Universitäten und Schulen meistens zu teuer, solche Experimente in einem Satelliten oder gar in der Internationalen Raumstation durchführen zu lassen. Es gibt aber auch billigere und einfachere Möglichkeiten. Beispielsweise bietet das ESA Education Office seit 2007 die Nutzung von kleinen Raketensonden und Forschungsballons für solche Experimente an. Die beiden dafür eingerichteten Programme heißen REXUS (Raketengestützte Experimente für Universitätsstudenten) und BEXUS (Ballongestützte Experimente für Universitätsstudenten).

Bei REXUS handelt es sich um eine ungelenkte, einstufige Rakete mit Feststoffantrieb. Mit ihr können Versuchsanordnungen, die maximal 30 kg schwer sind, in eine Höhe von bis zu 100 km geschossen werden. Nach der Hälfte des sechsminütigen Flugs wird ein Nutzlastmodul abgetrennt, das die Experimente enthält. Dieses Modul kehrt dann zur Erde zurück, wobei es durch einen Hitzeschild geschützt ist. Im letzten Teil der Mission wird sein Fall von Fallschirmen abgebremst, so dass es weich landet.

Bei BEXUS handelt es sich um einen riesigen Ballon, der, mit Helium gefüllt, einen Durchmesser von 14 m hat. Er kann eine Last von maximal 100 kg bis in eine Höhe von 35 km befördern und dort bis zu 5 Stunden bleiben. Der als Gondel bezeichnete Experimentbehälter wird vom Ballon gelöst und kehrt mit einem Fallschirmsystem sicher zur Erde zurück. Die Nutzlast wird in der Regel ein bis zwei Tage nach dem Start wieder zum Startgelände gebracht.

Sowohl REXUS als auch BEXUS starten jeweils von Kiruna in Nordschweden aus. Jedes Jahr werden mehrere Flüge angeboten, so dass die Studenten die seltene Gelegenheit erhalten, Experimente zu konzipieren und entsprechende Versuchsanordnungen zu bauen, die bis an den Rand des Weltraums gelangen. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass sich möglichst viele dieser jungen Menschen später für einen Beruf in der europäischen Raumfahrtindustrie entscheiden.

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