Die Insel Mauritius hat den Umweltnotstand ausgerufen nachdem ein auf Grund gelaufener Frachter begann, tonnenweise Öl zu verlieren. Satellitenbilder werden zur Überwachung des dunklen Ölteppichs genutzt, der sich in den nahe gelegenen Gewässern ausbreitet.
Das Schiff MV Wakashio, das Berichten zufolge fast 4000 Tonnen Öl geladen hatte, lief am 25. Juli auf einem Korallenriff an der Südostküste von Mauritius auf Grund. Medienberichten zufolge sind dabei mehr als 1000 Tonnen Öl aus dem Leck des Schiffes in den Ozean ausgelaufen und haben die nahe gelegenen Korallenriffe sowie die umliegenden Strände und Lagunen verschmutzt.
Unten auf dem Bild ist der gestrandete Frachter MV Wakashio in der Nähe von Pointe d'Esny zu sehen. Das ausgelaufene Öl ist als dünne, schwarze Linie in der Nähe des Schiffes und an anderen Stellen rund um die Lagune sichtbar, die vom türkisfarbenen Indischen Ozean umgeben ist. Aufgenommen wurde das Bild am 11. August von der Copernicus Sentinel-2-Mission.
Als Reaktion auf den Ölpest wurde am 8. August die Internationale Charta für Weltraum und Naturkatastrophen aktiviert. Die Charta ist eine internationale Übereinkunft, die Rettungs- und Hilfskräften im Falle einer Katastrophe schnellen Zugang zu Satellitendaten ermöglicht. Ein vollständiger Bericht, der eine vorläufige Bewertung der Ölverschmutzung unter Verwendung von Bildern der Copernicus-Sentinel-2-Mission enthält, ist hier verfügbar.
Copernicus Sentinel-2 ist eine Zwei-Satelliten-Mission zur Bereitstellung der Abdeckung und Datenlieferung, die für das europäische Copernicus-Programm erforderlich ist. Die wiederholte Erfassung des selben Gebietes und die hohe räumliche Auflösung ermöglichen eine genaue Überwachung von Veränderungen im Gewässer.