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N° 52–2015: Ein Dutzend Satelliten im Orbit – Galileo nimmt Form an

17 December 2015

Mit dem heutigen erfolgreichen Start eines weiteren Satellitenpaares für Galileo, deren Anzahl im Orbit hiermit innerhalb von nur neun Monaten verdoppelt werden konnte, nimmt der Aufbau des eigenständigen europäischen Satellitennavigationssystems weiter an Fahrt auf.

Die Galileo-Satelliten 11 und 12 konnten heute um 12.51 Uhr MEZ (8.51 Uhr Ortszeit Kourou) gemeinsam an Bord einer Sojus-Trägerrakete von Französisch-Guayana aus abheben.

Bei diesem sechsten Galileo-Start verlief alles nach Plan: Die Sojus-Stufen arbeiteten einwandfrei, so dass schließlich die Fregat-Oberstufe ihre beiden Satelliten 3 Std. und 48 Min. nach dem Start in einer Höhe von ca. 23 500 km in ihren Umlaufbahnen aussetzen konnte.

„Mit diesem Start hat Europa innerhalb von gerade einmal neun Monaten die Zahl seiner Galileo-Satelliten im Orbit verdoppeln können“, unterstrich ESA-Generaldirektor Jan Wörner. „Zusammen mit den über den gesamten Globus errichteten Bodenstationen rückt die vollständige Errichtung von Galileo nun in greifbare Nähe. Die ersten Galileo-Dienste werden bereits im Laufe des kommenden Jahres verfügbar sein und uns die Bedeutung dieser weitsichtigen Initiative vor Augen führen.“

„Dank der ausgezeichneten, durch Messungen am Boden bestätigten technischen Leistung dieser Satelliten kann Europa nun ebenfalls in den exklusiven Club der Anbieter weltweiter Satellitennavigationsdienste aufsteigen“, erklärte Didier Faivre, ESA-Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten. „Die Fertigung, die Erprobung und der Start der nächsten Satelliten schreiten stetig und planmäßig voran. In der 2. Jahreshälfte 2016 wird sich das Tempo mit dem Einsatz der ersten der drei speziell angepassten Ariane-5-Trägerraketen weiter beschleunigen, da sich mit ihnen die Zahl der pro Start in den Weltraum beförderten Satelliten von zwei auf vier verdoppeln wird.“

In diesem Monat steht außerdem der nunmehr zehnte Jahrestag des Starts von Europas erstem Navigationssatelliten, dem Testsatelliten GIOVE-A an, der am 28. Dezember 2005 in den Orbit gebracht wurde, um die Funkfrequenzen für Galileo zu sichern, Daten über die Weltraumumgebung in der mittleren Erdumlaufbahn zu sammeln und das später für die Routinenutzung vorgesehene Gerät auf seine Weltraumtauglichkeit hin zu prüfen.

Über Galileo

Galileo ist das globale Satellitennavigationssystem der EU. Es wird aus 30 Satelliten und der damit verbundenen Bodeninfrastruktur bestehen.

Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen Validierung (IOV) des Galileo-Programms wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert. Sie führten zu einer Mini-Konstellation von vier Satelliten und einem verkleinerten Bodensegment für die Validierung des Gesamtkonzepts.

Die Phase bis zum Erreichen der vollen Einsatzkapazität (FOC) wird vollständig von der Europäischen Kommission finanziert. Die Kommission und die ESA haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäß der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt.

Mehr über Galileo:

http://www.esa.int/Our_Activities/Navigation

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20 auch Mitgliedstaaten der EU.

Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

Nähere Auskunft erteilt:

ESA-Referat Medienbeziehungen

Tel.: +33 (0)1 53 69 72 99

E-Mail: media@esa.int