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Science & Exploration

N° 24–2018: Einladung von Medienvertretern zum Start der Mission BepiColombo zum Merkur

8 October 2018

Der Start der Merkur-Mission BepiColombo an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete von Europas Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana aus ist am 20. Oktober 2018 um 3.45 MESZ geplant. Vertreter traditioneller sowie sozialer Medien sind eingeladen, sich anzumelden, um den Start vom Missionskontrollzentrum der ESA in Darmstadt aus live mitzuverfolgen.

BepiColombo ist ein Gemeinschaftsvorhaben der ESA und der japanischen Raumfahrtagentur JAXA. Es ist außerdem Europas erste Mission zum Merkur, dem kleinsten und am wenigsten erforschten Planeten des inneren Sonnensystems, und die erste Mission, für die zwei Sonden auf den Weg gebracht werden, die zeitgleich einander ergänzende Messungen der dynamischen Umgebung des Merkur vornehmen werden.

BepiColombo wird auf den Entdeckungen der NASA-Mission Messenger, die den Merkur von 2011 bis 2015 umrundete, und den von ihr aufgeworfenen Fragen aufbauen, um unseren bisherigen Kenntnisstand über den sonnennächsten Planeten noch weiter ausbauen zu können. Die Mission wird aber nicht nur unser Wissen über die Entwicklung unseres eigenen Sonnensystems, sondern auch von Sonnensystemen im Allgemeinen und die Entstehung und Entwicklung von Exoplaneten in Sternennähe vertiefen.

BepiColombo besteht aus zwei Forschungssonden, dem Merkur-Planetenorbiter der ESA (MPO) und dem Merkur-Magnetosphären-Orbiter der JAXA (MMO), von ihren Teams auch als „Bepi“ bzw. „Mio“ bezeichnet. Transportiert werden die beiden Orbiter auf ihrer Reise zum Merkur mit dem von der ESA gebauten Merkur-Transfermodul (MTM), das seine Energie aus solarelektrischem Antrieb, aber auch der Schwerkraft der Planeten bezieht, an denen es im Laufe seines komplexen, siebenjährigen Fluges vorbeifliegen wird. Das MTM wird einmal an der Erde, zweimal an der Venus und sechsmal am Merkur vorbeifliegen, bevor es seinen endgültigen Orbit erreichen wird.

Eine große Herausforderung für die Mission stellt die enorme Schwerkraft der Sonne dar. Sie erschwert die Einbringung eines Raumfahrzeugs in eine stabile Umlaufbahn um den Merkur derart, dass hierfür mehr Energie benötigt wird als für eine Mission zum Pluto. Nach dem Start und dem Verlassen des Schwerefelds der Erde muss BepiColombo aufgrund der Anziehungskraft der Sonne kontinuierlich abbremsen. Den für längere Flugphasen benötigten geringen Schub werden die Ionentriebwerke des MTM liefern, deren Technologie bereits zuvor mit den ESA-Missionen GOCE zur Messung des Schwerefelds der Erde und der Mondmission SMART-1 demonstriert werden konnte.

Um gegen die hohe Sonneneinstrahlung sowohl während der Anflug- als auch der Einsatzphase gewappnet zu sein, mussten neue Technologien entwickelt werden, wie hochtemperaturresistente Beschichtungen und mehrschichtige Isolierungen, ein Kühlkörper für den MPO und eine neuartige Spinstabilisierung für den MMO, um eine Überhitzung der Raumfahrzeuge zu vermeiden. Da der MMO während der Anflugphase nicht rotiert, muss er durch einen Sonnenschild geschützt werden.

Die Orbiter werden bestimmte Instrumente bereits während der Anflugphase einschalten, womit sich wertvolle Gelegenheiten für wissenschaftliche Beobachtungen etwa der Venus bieten. Auch wenn die wissenschaftliche Kamera während der Anflugphase noch nicht genutzt werden kann, sorgen drei auf dem MTM angebrachte Überwachungskameras dafür, dass das erfolgreiche Ausfahren der Solarpaneele und Antennen nach dem Start auch visuell bestätigt werden kann und die Vorbeiflüge an den verschiedenen Planeten photographisch festgehalten werden.

Auf der Medienveranstaltung im ESOC werden Experten die Mission, die mit ihr verbundenen Herausforderungen sowie ihre Forschungsziele vorstellen. Dazu gibt es eine Live-Internetübertragung vom Startplatz in Kourou.

 

Vorläufiger Zeitplan für die Veranstaltung im ESA-Missionskontrollzentrum im ESOC am 20. Oktober

02:30 Uhr – Einlass

03:00 Uhr – Beginn der Veranstaltung

Wissenschaftler und Experten für den Raumflugbetrieb werden die Mission vorstellen. Dabei gibt es Live-Übertragungen aus Kourou, einschließlich des eigentlichen Starts um 03.45 Uhr MESZ. Etwa 40 Minuten später wird im Hauptkontrollraum der Empfang des ersten Signals erwartet.

04:30 Uhr – Fragen und Antworten sowie Gelegenheiten für Einzelinterviews

05:00 Uhr – Ende der Veranstaltung und Einladung der Medienvertreter zu einem gemeinsamen Frühstück mit Wissenschaftlern sowie Vertretern der ESA und der Industrie.

 

Teilnahme

Medienvertreter mit einem gültigen Presseausweis werden gebeten, sich bis spätestens Mittwoch, den 17. Oktober über folgenden Link registrieren zu lassen: https://se.myconvento.com/public/event_register/do_register/2493973

Vertreter sozialer Medien können sich bis Freitag, den 12. Oktober über denselben Link für eine Teilnahme bewerben.

Für soziale Medien ist keine Sonderveranstaltung vorgesehen. Akkreditierte Vertreter sozialer Medien haben in demselben Umfang Zugang zu der Veranstaltung wie die anderen Vertreter von traditionellen und Online-Medien. Vertreter sozialer Medien werden jedoch gebeten, vor der Anmeldung unter http://www.esa.int/ESA/Connect_with_us/Application_for_ESA_Social_Media_Credential zu überprüfen, ob sie die Zulassungskriterien erfüllen.

Die Anzahl der zugelassenen Vertreter sozialer Medien ist begrenzt; die erfolgreichen Bewerber werden spätestens am Montag, den 15. Oktober benachrichtigt.

 

Anfahrtswege zum ESOC unter http://www.esa.int/esocmap

 

Online-Informationen

Webstream-Übertragung
Auf esa.int/live stellt ESA Web TV ab 03.15 Uhr MESZ eine Live-Übertragung des Starts zur Verfügung.

Soziale Netzwerke
Während der Startphase können Live-Aktualisierungen auf Twitter unter @BepiColombo, @esaoperations und @esascience mitverfolgt werden. Jedes Missionsmodul verfügt darüber hinaus über seinen eigenen Account: @JAXA_MMO, @ESA_Bepi und @ESA_MTM. Folgen Sie diesen Accounts für zusätzliche Meldungen und einen einzigartigen Einblick in die Mission.

Die Aufnahmen der MTM-Überwachungskamera vom Ausfahren der Solarpaneele des MTM und des MPO erfolgen erst ca. 12 Stunden, der Antennen und Ausleger des MPO erst anderthalb Tage nach dem Start. Diese Aufnahmen können, sobald sie zur Verfügung stehen, auf esa.int/bepicolombo und dem Twitter-Account @ESA_MTM direkt abgerufen werden.

Der offizielle Hashtag ist #bepicolombo.

 

Bild- und Videomaterial

Sämtliche Multimedia-Dateien zu BepiColombo können unter esa.int/bepicolombo abgerufen werden.

ESA-Fotodatenbank für professionelle Zwecke:

http://www.esa-photolibrary.com

ESA-Videodatenbank für professionelle Zwecke: http://www.esa.int/esatv/Videos_for_Professionals

 

Hintergrundinformationen und neueste Entwicklungen

Siehe esa.int/bepicolombo

Über diesen Link wird auch ein Medien-Kit zur Verfügung gestellt.

 

 

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziierter Mitgliedstaat.

Außerdem arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums. Außerdem führt sie ein umfangreiches Anwendungsprogramm zur Entwicklung von Erdbeobachtungs-, Navigations- und Telekommunikationsdiensten durch.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

Nähere Auskunft erteilt:

ESA-Referat Medienbeziehungen

E‑Mail: media@esa.int

Tel.: +33 1 53 69 72 99