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N° 13–2015: Galileo-Konstellation wird um zwei Satelliten erweitert

28 March 2015

Das Satellitennavigationssystem Galileo der EU verfügt nach dem Start des letzten Satellitenpaares nun über acht Satelliten in der Umlaufbahn. Galileo- 7 und -8 wurden am 27. März um 22.46 Uhr MEZ (18.46 Uhr Ortszeit) von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana an Bord einer Sojus-Trägerrakete gestartet.

Sämtliche Stufen der Sojus funktionierten einwandfrei, und die Fregat- Oberstufe setzte die Satelliten 3 Stunden und 48 Minuten nach dem Start in ihrer Zielbahn in 23 500 km Höhe aus.

 

Im Anschluss an von der ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES gemeinsam vom CNES-Zentrum in Toulouse aus durchgeführte erste Tests werden die Satelliten für weitere Tests im Hinblick auf ihre Einsatzerprobung voraussichtlich Mitte des Jahres an das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen und die Anlage für orbitale Einsatzerprobung im belgischen Redu übergeben.

 

Das neue Satellitenpaar wird sich zu den bereits im Oktober 2011, Oktober 2012 und August 2014 gestarteten sechs Satelliten gesellen.

 

„Die Errichtung der Galileo-Konstellation wird mit diesem erfolgreichen Start fortgeführt“, so ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. „Mit den orbitalen Tests von Galileo-5 und -6 konnten Qualität und Leistung der Satelliten demonstriert werden, der Bau der nächsten Satelliten ist bereits in vollem Gange. Das sind hervorragende Neuigkeiten für Galileo!“

 

Derzeit befinden sich vier weitere Galileo-Satelliten in der Test- oder abschließenden Integrationsphase und sollen im späteren Jahresverlauf gestartet werden.

 

„Mit bis Jahresende voraussichtlich sechs Satelliten in der Umlaufbahn ist die Produktion, Erprobung und Errichtung der Konstellation nun in vollem Gange“, so Didier Faivre, ESA-Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten.

 

Das von der Europäischen Kommission vorgegebene Ziel sieht die Bereitstellung eines ersten Dienstepakets mit einem kostenlosen öffentlichen Dienst, einem verschlüsselten öffentlichen regulierten Dienst und einem Such- und Rettungsdienst bis 2016 vor, für die die Verantwortung an die Agentur für das Europäische GNSS (GSA) übertragen werden soll.

 

Die vollständige Systemkapazität mit einem verschlüsselten kommerziellen Dienst, die 24 einsatzbereite und sechs Ersatzsatelliten umfasst, soll spätestens 2020 erreicht werden.

Über Galileo:

Galileo ist das globale Satellitennavigationssystem der EU. Es wird aus 30 Satelliten und der damit verbundenen Bodeninfrastruktur bestehen.

Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen Validierung (IOV) des Galileo-Programms wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert. Sie führten zu einer Mini-Konstellation von vier Satelliten und einem reduzierten Bodensegment für die Validierung des Gesamtkonzepts.

Die Phase bis zum Erreichen der vollen Einsatzkapazität (FOC) wird vollständig von der Europäischen Kommission finanziert. Die Kommission und die ESA haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäß der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt.

Mehr über Galileo:

http://www.esa.int/Our_Activities/Navigation

 

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

 

Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 18 auch Mitgliedstaaten der EU. Zwei weitere EU-Mitgliedstaaten, Ungarn und Estland, haben Abkommen über ihren Beitritt zum ESA-Übereinkommen unterzeichnet und werden in Kürze neue Mitgliedstaaten der ESA sein.

 

Die ESA arbeitet förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

 

Darüber hinaus arbeitet die ESA mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

 

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

 

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

 

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

 

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

For further information:

ESA-Referat Medienbeziehungen

Email: media@esa.int

Tel: +33 (0)1 53 69 72 99