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Astrium baut Atmosphärensensoren für Sentinel-4-Mission der ESA

15/07/2011 1111 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Die ESA hat am 11. Juli 2011 einen Auftrag über fast 150 Millionen Euro an Astrium für Entwicklung und Bau von zwei Satellitensensoren vergeben, welche die Erdatmosphäre als Teil des europäischen Programms zur Umwelt- und Sicherheitsüberwachung beobachten werden.

Die als Sentinel-4 bekannten identischen Spektrometer werden 2019 und 2027 an Bord der Wettersatelliten "Meteosat Third Generation" (MTG) starten.

Aus der geostationären Umlaufbahn in 36.000 km Höhe über dem Äquator wird Sentinel-4 stündlich Daten über die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre liefern, darunter auch über Spurengase und ultraviolette Strahlung.

Mit Daten über Schwefeldioxide und Aerosole über Europa wird die Mission auch dazu beitragen, die Beobachtung vulkanischer Aschewolken zu verbessern.

Wichtiger Schritt zur Verwirklichung der Sentinel-Satellitenserie

Vertragsunterzeichnung
Vertragsunterzeichnung

Mit der Unterzeichnung des Vertrags auf dem Firmengelände in Ottobrunn in der Nähe von München gaben Volker Liebig, ESA Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, und Evert Dudok, CEO von Astrium Satellites, grünes Licht für diese speziellen Sensoren.

"Dieser Vertrag ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verwirklichung der Sentinel-Satellitenserie der ESA", sagte Prof. Dr. Liebig.

"Sentinel-4 wird das erste Spektrometer dieser Art sein, das in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht wird."

"Diese Mission wird nicht nur genaue Daten für Vorhersagedienste der Luftqualität liefern, sondern auch Informationen über Treibhausgase, die von Entscheidungsträgern für die Entwicklung von Strategien zur Verringerung der Emissionen genutzt werden können."

GMES-Programm

NO2-Konzentration über Europa - gemessen von GOME-2
NO2-Konzentration über Europa - gemessen von GOME-2

Sentinel-4 ist eine von fünf Missionen, welche die ESA für das GMES- Programm (Global Monitoring for Environment and Security) der EU entwickelte. Mit GMES erhalten Entscheidungsträger zuverlässige, zeitnahe und genaue Informationen für das Umweltmanagement, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen und einzudämmen und um die zivile Sicherheit zu garantieren. Diese Dienste werden durch die Integration von Daten aus dem Weltraum, aus der Luft, aus dem Meer und vom Boden realisiert. Die Weltraumkomponente bildet jedoch das Rückgrat des Programms. Der erste GMES Satellit der ESA, Sentinel-1, soll 2013 starten.

Vor dem Hintergrund der langjährigen Zusammenarbeit zwischen ESA und Eumetsat trägt jede Sentinel-4 Mission das von Astrium gebaute Spektrometer im ultravioletten, sichtbaren und Nahinfrarotbereich sowie den thermischen Infrarotsensor von Eumetsat. Beide Instrumente werden sich an Bord sogenannter MTG-Sounder Satelliten befinden. Darüber hinaus wird die Sentinel-4 Mission auch Sensordaten der MTG-Imager-Satelliten nutzen.

Zum Beispiel werden Daten von Sentinel-4 über Schwefeldioxid und Aerosole die Daten des MTG Imagers aus der Beobachtung vulkanischer Aschewolken ergänzen.

Sentinel-4 werden Daten zur Beobachtung der Luftverschmutzung liefern.
Sentinel-4 werden Daten zur Beobachtung der Luftverschmutzung liefern.

MTG ist ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen Eumetsat und ESA zur Sicherung der Kontinuität der Meteosat-Satelliten zweiter Generation, die zurzeit in Betrieb sind.

Die Serie wird aus vier MTG Imaging-Satelliten und zwei MTG Sounding-Satelliten bestehen. "Sentinel-4 wird ein wichtiges MTG-Instrument zur hochauflösenden Beobachtung der Atmosphäre über Europa", so Dudok.

"Als industrieller Hauptauftragnehmer wird Astrium die Arbeit der 45 Firmen in 11 europäischen Ländern zum Bau der beiden Instrumente koordinieren."

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