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Interplanetares Netzwerk: ESAs Mars Express wirft ein Auge auf NASAs Phoenix

03/08/2007 328 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Die ESA-Sonde Mars Express soll den NASA-Lander Phoenix bei seinem Abstieg zur Marsoberfläche beobachten. Ein gutes Beispiel internationaler Zusammenarbeit und eines interplanetaren Netzwerks.

Der Start von Phoenix ist am 3. August vorgesehen, seine Landung auf dem Roten Planeten erwartet man im Frühjahr 2008. Die Mission dient der Erforschung der Marsumgebung und soll unter der gefrorenen, arktischen Oberfläche nach Bedingungen suchen, die vergangenes oder gegenwärtiges Leben begünstigen könnten.

Auf Anfrage der NASA hin wird die ESA-Raumsonde Mars Express die Phase des Eintritts, Abstiegs und der Landung (Entry Descent and Landing - EDL) von Phoenix aus dem All überwachen.

Die kritische Phase des Abstiegs dauert ungefähr 13 Minuten. Während dieses Zeitraums wird die Raumsonde an zwei der bereits in einer Marsumlaufbahn befindlichen NASA-Satelliten ununterbrochen Informationen senden. Um sicherzugehen, hat die NASA zusätzlich die Überwachung der EDL-Phase durch die Sonde Mars Express angefordert, die den Roten Planeten seit Dezember 2003 umkreist.

Phoenix
Phoenix

Mars Express wurde ausgewählt, da die elliptische Umlaufbahn der Sonde prinzipiell gestattet, das Landegerät kontinuierlich zu beobachten und über längere Zeiträume mit ihm zu kommunizieren.

Der Orbit von Mars Express soll im Hinblick auf eine dauerhafte Sichtbarkeit des Landers Phoenix während der EDL-Phase optimiert werden. Wenige Wochen nach dem Start von Phoenix wird die definitive Bahnanpassung für Mars Express bestimmt. Letzte Änderungen der Bahn erfolgen schließlich unmittelbar vor der Phoenix-EDL-Phase im April nächsten Jahres.

Der ESA-Missionsleiter für Mars Express, Fred Jansen, erklärt: „Eines der Instrumente an Bord von Mars Express, MELACOM (Mars Express Lander Communications), ist ein System für die Kommunikation mit Sonden auf der Planetenoberfläche. Es war ursprünglich für den unglücklicherweise verlorenen Beagle 2-Lander vorgesehen und kann nun zur Kommunikation mit Phoenix genutzt werden.”

Phoenix
Phoenix

Möglicherweise wird das Raumfahrzeug nicht nur während der EDL-Phase, sondern auch über den verbleibenden Zeitraum der voraussichtlich 90-tägigen Lebensdauer der Mission mit dem Landegerät in Kontakt bleiben.

“Zwei weitere NASA-Sonden sind derzeit noch auf der Marsoberfläche aktiv. Wenn Phoenix gegen Mitte 2008 die Flotte verstärkt, müssen große Datenvolumen vom Mars zur Erde zurückgesendet werden. Sollte man uns darum bitten, einen Teil dieser Kommunikation über Mars Express weiterzuleiten, werden wir selbstverständlich alles daransetzen, dieser Anfrage nachzukommen.”

Außer der Hilfestellung während EDL hat sich die NASA auch Unterstützung für den Start der Phoenix-Sonde von der ESA-Bodenstation in Kourou (Französisch-Guyana) erbeten.

Weitere Informationen erhalten Sie von:

Michel Denis, ESA Mars Express Spacecraft Operations Manager Email: Michel.Denis @ esa.int

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